US-Medien: Trump entließ unabhängigen USAID-Generalinspektor
Martin erhielt laut Medienberichten am Dienstag ein E-Mail, in der er in zwei Sätzen über seine sofortige Entlassung informiert wurde. Trump hatte zuvor bereits 18 andere Generalinspektoren gefeuert. Einen Tag vor seiner Entlassung hatte Martins Büro einen Bericht veröffentlicht, in dem Trumps Vorgehen gegenüber USAID kritisiert wurde.
Das Büro des Generalinspektors habe in der Vergangenheit "Vorschläge für eine Verbesserung des Programms der Behörde geliefert, um Betrug, Verschwendung und Missbrauch zu verhindern", hieß es in dem Bericht. Aber die jüngsten Kürzungen und Entlassungen hätten dazu geführt, dass USAID nicht mehr in der Lage sei, humanitäre Hilfe anzubieten. "Nahrungslieferungen im Wert von mehr als 489 Millionen Dollar (473,65 Mio. Euro) in Häfen, im Transport oder in Lagerhäusern" drohen laut dem Bericht wegen der Kürzungen zu verderben oder nicht bei den bedürftigen Personen anzukommen.
US-Präsident Trump und sein für die Kosten- und Personalreduzierungen zuständiger Berater Elon Musk haben die für weltweite Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfen zuständige Behörde USAID zu einem der vorrangigen Objekte ihres Kahlschlag-Kurses erklärt. Bereits kurz nach Amtsantritt hatte der US-Präsident fast alle Auslandshilfen der Regierung ausgesetzt.
Die Behörde hatte bisher ein jährliches Budget von 42,8 Milliarden Dollar (rund 41,9 Milliarden Euro). Laut den jüngsten vorliegenden Daten zur Verteilung ihrer Hilfen waren 2023 die Ukraine, Äthiopien und Jordanien die größten Empfänger.
Mit Wirkung ab vergangenem Freitag wurde nahezu das gesamte USAID-Personal in den USA und im Ausland beurlaubt. Ein US-Bundesrichter setzte die Freistellung der mehr als 2.000 USAID-Mitarbeiter jedoch aus.
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump hat den Generalinspektor der USAID, Paul Martin, entlassen, nachdem dessen Büro einen kritischen Bericht über Trumps Pläne zur Zerschlagung der Behörde veröffentlicht hatte.
- Die Kürzungen und Entlassungen bei USAID haben dazu geführt, dass Nahrungslieferungen im Wert von über 489 Millionen Dollar in Gefahr sind, zu verderben oder nicht die Bedürftigen zu erreichen.
- Ein US-Bundesrichter hat die Beurlaubung von über 2.000 USAID-Mitarbeitern ausgesetzt, nachdem Trump und sein Berater Elon Musk die Behörde als Ziel für ihren Kahlschlag-Kurs ausgewählt hatten.