Hisbollah-Beschuss? Bundesheer-Soldaten im Libanon verletzt

Bei der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen im Libanon ist auch das österreichische Bundesheer beteiligt. Am Dienstag wurden acht Bundesheer-Soldaten dort durch einen Raketentreffer verletzt.

Zu dem Raketentreffer kam es im Camp Naqoura, etwa 110 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut im Südlibanon an der Grenze zu Israel. Dabei wurden acht Bundesheer-Soldaten des UNIFIL-Kontingent (United Nations Interim Force in Lebanon) verletzt.

Es handle sich um leichte und oberflächliche Verletzungen, hieß es in einer Aussendung. Eine notärztliche Betreuung war bei keinem der Soldaten notwendig.

Woher der Angriff kam, ließe sich derzeit nicht sagen, so das Bundesheer. UNIFIL schrieb auf X, dass die Rakete nördlich ihres Hauptquartiers abgefeuert worden sei, "wahrscheinlich von der Hisbollah oder einer ihr zugehörigen Gruppe". Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden.

Video: Angriffswelle im Libanon

Kein Ausfliegen der Verletzten

Wie Ministeriumssprecher Michael Bauer der APA auf Nachfrage mitteilte, habe man Glück im Unglück gehabt. Die Verletzungen der Soldaten "gehen nicht über kleine Fleischwunden und Abschürfungen hinaus".

Ein Ausfliegen der Verletzten und eine Rückkehr nach Österreich stehe momentan nicht zur Debatte, sagte Bauer. 

Sicherheit muss gewährleistet werden

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den "schwerwiegenden Vorfall - mutmaßlich verursacht durch die Hisbollah oder verbündete Gruppen - aufs Schärfste".

"Alle Beteiligten sind aufgerufen, unverzüglich die Sicherheit aller Blauhelmsoldaten sicherzustellen. Es ist absolut inakzeptabel, dass UN-Friedenssoldaten in Gefahr gebracht werden", betonte Nehammer laut Aussendung. Österreich nutze alle diplomatischen Möglichkeiten und fordere eine rasche und umfassende Aufklärung.

Auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) teilte mit: "Alle Seiten sind aufgerufen, umgehend die Sicherheit aller Blauhelmsoldaten zu gewährleisten. Es kann und wird nicht toleriert, dass die Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission beabsichtigt oder unbeabsichtigt in Gefahr gebracht werden."

Das Bundesheer beteiligt sich seit November 2011 mit 160 Soldaten an der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen im Libanon. An dem Einsatz nehmen 11.800 Soldaten und 1.000 UN-Zivilangestellte aus 40 Nationen teil.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen im Libanon ist auch das österreichische Bundesheer beteiligt.
  • Am Dienstag wurden acht Bundesheer-Soldaten dort durch einen Raketentreffer verletzt.
  • Es handle sich um leichte und oberflächliche Verletzungen, hieß es in einer Aussendung.
  • Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den "schwerwiegenden Vorfall - mutmaßlich verursacht durch die Hisbollah oder verbündete Gruppen - aufs Schärfste".
  • Das Bundesheer beteiligt sich seit November 2011 an der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen im Libanon.