Pakistan: Straßenproteste gegen Mohammed-Karikaturen zu Ende
Die Protestierenden hatten die Straße seit Sonntag besetzt. Auf einer Kundgebung am Wochenende hatten sie zudem die Ausweisung des französischen Botschafters aus dem Land gefordert. Diese Frage soll nun im Parlament diskutiert werden. Es gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich, dass Pakistan den Botschafter des Landes verweist.
Die frankreichfeindlichen Kundgebungen in Pakistan und anderen Teilen der muslimischen Welt hatten begonnen, nachdem der französische Präsident Emmanuel Macron unter Verweis auf die Meinungsfreiheit das Recht verteidigt hatte, auch religionskritische Karikaturen zu veröffentlichen. Zuvor war ein Lehrer in Frankreich von einem Islamisten enthauptet worden, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit gezeigt hatte.
Die Behörden hatten vor den Protesten vom Sonntag besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Unter anderem schränkten sie den Mobilfunk aus, blockierten Zufahrtsstraßen mit Schiffscontainern und setzten paramilitärische Kräfte zum Schutz der französischen Botschaft in Islamabad ein.
Premierminister Imran Khan hatte dem Westen, insbesondere Europa, mangelndes Verständnis für das hohe Ansehen Mohammeds unter Muslimen vorgeworfen. Pakistan mit seinen 220 Millionen Einwohnern ist vorwiegend muslimisch geprägt. Viele Muslime lehnen eine bildliche Darstellung des Propheten ab und empfinden sie als beleidigend, explizit verboten ist sie im Koran aber nicht.
Zusammenfassung
- In Pakistan haben Tausende Demonstranten ihren Protest gegen Mohammed-Karikaturen nahe der Hauptstadt Islamabad beendet.
- Anhänger der islamistischen Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) lösten Dienstagfrüh die Blockade einer Schnellstraße in Rawalpindi auf.
- Die Proteste in Pakistan und anderen muslimischen Ländern richten sich insbesondere gegen Frankreich.
- Pakistan mit seinen 220 Millionen Einwohnern ist vorwiegend muslimisch geprägt.