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Ukraine will russisches U-Boot versenkt haben

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bei Angriffen auf die von Russland annektierte Krim ein russisches U-Boot versenkt und ein Flugabwehrsystem beschädigt.

Das U-Boot "Rostow am Don" sei im Hafen von Sewastopol versenkt worden, so das ukrainische Militär. Die 2014 vom Stapel gelaufene "Rostow-am-Don" ist ein dieselbetriebenes U-Boot der sogenannten "Kilo"-Klasse und kann unter anderem Marschflugkörper abfeuern. Zudem sei ein S-400-Raketensystem erheblich beschädigt worden, hieß es.

Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Aus Moskau gab es diesbezüglich zunächst keine Reaktion.

Treibstofflager in Brand gesetzt

Im Süden Russlands waren zuvor durch nächtliche ukrainische Drohnenangriffe mehrere Treibstofflager in Brand gesetzt worden. Der Gouverneur des Gebiets, Wassili Golubjew, bestätigte Angriffe auf die Kreise Kamensk und Morosowsk, in denen mehrere Objekte beschädigt worden seien. Allein über dem Gebiet Rostow seien 55 ukrainischen Drohnen gezählt worden, schrieb er auf Telegram.

Den Mash-Berichten zufolge galten die Angriffe auch den russischen Luftwaffenstützpunkten Morosowsk und Millerowo in der Region. Weiter nördlich im Gebiet Orjol flogen demnach zwei fehlgeleitete ukrainische Drohnen in ein Hochhaus in dem Dorf Schilino. Mehrere Etagen seien beschädigt worden, Berichte über Opfer gab es aber nicht. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurde in der russischen Grenzregion Rostow ein Munitionsdepot getroffen, in dem unter anderem Lenkbomben gelagert wurden.

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es seien nachts 75 ukrainischen Drohnen abgefangen worden. Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar, aber die Zahl spricht für einen größeren Angriff mit Drohnenschwärmen.

Mehr als 600 Lenkbomben aus Russland

Die Ukraine berichtete ihrerseits von nächtlichen russischen Luftangriffen mit 29 Shahed-Drohnen iranischer Bauart über neun Regionen. Davon seien 24 Drohnen abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe in Kiew mit. Auch zwei S-300-Flugabwehrraketen und zwei Ch-31-Raketen seien abgefangen worden.

Im westukrainischen Gebiet Winnyzja sei ein Infrastrukturobjekt getroffen worden, teilte die Regionalverwaltung mit. Auch die südlichen Regionen Cherson und Mykolajiw wurden attackiert. Berichte über Verletzte lagen nicht vor.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte wiederum, Russland habe sein Land allein in dieser Woche mit mehr als 600 Lenkbomben attackiert. "Die russischen Luftstreitkräfte müssen mit allen wirksamen Mitteln überall, wo sie sich befinden, zerstört werden", teilt Selenskyj auf einer Online-Plattform mit.

"Benötigen gemeinsame Lösung"

Daher sei es auch durchaus gerecht, russische Militärflugplätze anzugreifen. "Und wir benötigen diese gemeinsame Lösung mit unseren Partnern." Dies sei nötig für die Sicherheit der Ukraine. Das ukrainische Militär hatte zuvor mitgeteilt, es habe in der Nacht den russischen Luftwaffenstützpunkt Morosowsk in der Grenzregion Rostow angegriffen und dabei ein Munitionsdepot getroffen, in dem unter anderem Lenkbomben gelagert gewesen seien.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein russisches U-Boot im Hafen von Sewastopol versenkt und ein S-400-Raketensystem erheblich beschädigt. Diese Informationen konnten nicht unabhängig überprüft werden.
  • Im Süden Russlands waren zuvor durch nächtliche ukrainische Drohnenangriffe mehrere Treibstofflager in Brand gesetzt worden.
  • Russland berichtet von 75 abgefangenen ukrainischen Drohnen und mehreren Bränden in Treibstofflagern nach nächtlichen Drohnenangriffen. Der Gouverneur des Gebiets Rostow bestätigte die Angriffe.
  • Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, Russland habe die Ukraine allein in dieser Woche mit mehr als 600 Lenkbomben attackiert. Er fordert weitere Angriffe auf russische Militärflugplätze zur Verteidigung der Ukraine.