Ukraine und Russland melden gegenseitigen Drohnenbeschuss
Der russische Angriff habe zwischen 20.00 Uhr am Abend und 3.00 Uhr in der Nacht über dem Landeszentrum der Ukraine, im Südosten und im Westen stattgefunden, so die ukrainische Luftabwehr. Zudem habe das russische Militär einen X-22-Marschflugkörper vom Südosten aus gestartet. Das Geschoss habe jedoch sein Ziel nicht erreicht, sondern sei auf einem Feld niedergegangen. Berichte über Opfer oder Schäden lagen nicht vor.
Russland schickt nach ukrainischen Angaben offenbar weniger Nachschub in die umkämpfte, östlichen Stadt Awdijiwka. Es gebe weniger Boden- und Luftangriffe auf die Stadt, sagte der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun im Staatsfernsehen. "Sie verletzen aber immer noch die Kriegsregeln, indem sie auf medizinische Teams und Evakuierungsfahrzeuge schießen." Russland bestreitet die Anschuldigungen. "Die Angreifer lassen jedoch nicht von ihrem Plan ab, Awdijiwka einzuzingeln. Acht Angriffe wurden heute zurückgeschlagen".
Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung von Awdijiwka, Witaly Barabasch, sagte, die Kämpfe hätten sich auf ein Industriegebiet konzentriert und die ukrainischen Streitkräfte hielten ihre Stellungen. "Der Feind setzt unsere Burschen weiter unter Druck", sagte er gegenüber dem Radiosender NV. "Sie konzentrieren sich vor allem auf den Einsatz von Drohnen. Immer und immer wieder Drohnen."
Angesichts des einsetzenden Winters sind laut Präsident Wolodymyr Selenskyj aber auch die ukrainischen Truppen bei ihrem Kampf gegen die russischen Invasionstruppen an der Front im Osten in einer schwierigen Lage. "Schwieriges Wetter, schwierige Verteidigung an den Fronten von Lyman, Bachmut, Donezk und Awdijiwka, teilte Selenskyj am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Im Süden hingegen würde die Armee weiterhin Offensiveinsätze unternehmen.
Der ukrainische Generalstab erklärte, die Verteidigung bei Awdijiwka halte, die Offensive an der südöstlichen Melitopol-Front werde fortgesetzt. Auch würden die Brückenköpfe beim Vorstoß über den Fluss Dnipro gehalten. Zuletzt machten den Truppen Schnee und eisige Temperaturen von bei Tag rund minus fünf Grad Celsius zu schaffen.
Russische Truppen haben im Herbst Offensiven an verschiedenen Frontabschnitten im Osten gestartet. Dabei versuchen sie auf die zerstörte Stadt Awdijiwka und zwischen den Städten Lyman und Kupiansk vorzustoßen.
Zusammenfassung
- Die ukrainische Luftabwehr hat nach Angaben des Militärs in der Nacht auf Mittwoch insgesamt 14 Drohnen der russischen Streitkräfte abgeschossen.
- Das russische Verteidigungsministerium wiederum meldete, seine Luftabwehr habe drei ukrainische Drohnen über der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgeschossen.
- Russland schickt nach ukrainischen Angaben offenbar weniger Nachschub in die umkämpfte, östlichen Stadt Awdijiwka.