APA/APA/Press service of the Zaporizhzhia nuclear power plant/HANDOUT

Ukraine drosselt Stromproduktion von Atomkraftwerken

Die ukrainischen Atomkraftwerke haben am Sonntagmorgen nach den massiven russischen Angriffen die Stromproduktion gedrosselt. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Sonntag in Wien mit. Der Netzbetreiber Ukrenerho hat unterdessen für Montag landesweit stundenlange Stromsperren angekündigt.

Zwischen 06:00 und 22:00 Uhr (05:00 - 21:00 MEZ) würde zweimal für einen längeren Zeitraum der Strom abgeschaltet, teilte das Unternehmen per Telegram mit. Grund seien die Beschädigungen von Energieanlagen durch den russischen Angriff. Die Bürger wurden gebeten, nicht mehrere leistungsstarke Elektrogeräte auf einmal einzuschalten.

"Die Energieinfrastruktur des Landes ist extrem verwundbar, was sich unmittelbar auf die nukleare Sicherheit auswirkt", teilte Grossi mit. Die Atomkraftwerke müssten unbedingt eine sichere Stromversorgung haben. Die Atomanlagen - Chmelnyzkyj, Riwne und Südukraine - seien zwar nicht direkt getroffen worden, dafür erlitten aber Umspannwerke, von denen sie abhängen, Schäden.

Von den neun derzeit in Betrieb befindlichen Reaktoren der drei AKW hätten sechs im Laufe des Vormittags ihre Leistung reduziert. Derzeit produzierten nur zwei Reaktoren bei voller Kapazität, sagte Grossi nach einem Gespräch mit dem Chef der ukrainischen Regulierungsbehörde. Die Hauptstromleitungen von vier der Umspannwerke seien unterbrochen. Alle AKW wurden weiterhin mit Strom von außerhalb versorgt, hieß es in der IAEA-Aussendung.

Russland hatte am Morgen einen massiven kombinierten Angriff mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern auf die Ukraine verübt. Dabei waren nach Angaben des Energieministeriums in Kiew vor allem Energieanlagen Ziel des Beschusses. Es gab in mehreren Regionen Tote und Verletzte. Nach Angaben von Ukrenerho starben bei dem Angriff auch zwei Mitarbeiter des Unternehmens.

ribbon Zusammenfassung
  • Die ukrainischen Atomkraftwerke haben nach massiven russischen Angriffen vorsorglich die Stromproduktion gedrosselt, so die IAEA. Sechs von neun Reaktoren reduzierten ihre Leistung, während nur zwei Reaktoren bei voller Kapazität laufen.
  • Ukrenerho kündigte für Montag landesweite Stromsperren zwischen 06:00 und 22:00 Uhr an, um Schäden an Energieanlagen zu beheben. Die Bürger wurden gebeten, nicht mehrere leistungsstarke Elektrogeräte gleichzeitig zu nutzen.
  • Russland führte einen umfassenden Angriff auf die Ukraine durch, bei dem vor allem Energieanlagen getroffen wurden. Dabei kamen zwei Mitarbeiter von Ukrenerho ums Leben.