Positiv auf Corona: FPÖ-Fraktionsvorsitzender Hafenecker nicht geimpft
Der FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Vorsitzende der FPÖ-Fraktion im Ibiza-U-Ausschuss gegenüber PULS 24 bestätigt. Er gab auch im PULS 24 Interview an, dass er nicht gegen das Virus geimpft sei. Er habe bisher auf eine Impfung verzichtet, weil er gegenüber den RNA-Impfstoffen (wie Pfizer, Moderna) skeptisch sei: "Ich wollte mich nicht als Testperson hergeben", sagt der Politiker im Interview.
Im PULS 24 Interview gibt Hafenecker an, dass er am "Weg der Besserung sei". Er habe einen milden Verlauf. Wo er sich angesteckt haben könnte, weiß Hafenecker nicht. Bisher sei ihm kein weiterer Fall bekannt.
Im Interview wies der Freiheitliche alle Vorwürfe der ÖVP zurück. Er habe im ersten Schritt sein direktes Umfeld informiert und "in der zweiten Runde dann die ÖVP", sagt der FPÖ-Politiker. Das Andreas Hanger (ÖVP) sich öffentlich zu Hafeneckers Corona-Erkrankung aussprach, sieht Hafenecker als "problematisch" und "billig". Die ÖVP wolle mit dieser Aktion "den Kopf aus der Schlinge ziehen", so sein Vorwurf. Hanger sei nicht direkt neben ihm gesessen und er habe zu dem ÖVP-Politiker den nötigen Abstand gehalten, versichert Hafenecker im Interview.
Hafenecker war am vergangenen Donnerstag bei der Befragung von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im U-Ausschuss anwesend. Er hat am Tag der letzten U-Ausschusssitzung, vergangenen Donnerstag, in der Früh einen Gurgeltest gemacht, das positive Ergebnis kam erst am Freitag, inzwischen war Hafenecker im Ausschuss und bei PULS 24.
Die Fraktionsvorsitzenden Kai Jan Krainer (SPÖ) und Christian Hafenecker (FPÖ) bei Anchor Werner Sejka im Newsroom LIVE.
Auch parlamentarische Mitarbeiterin der Grünen positiv
Laut Parlamentsdirektion ist auch eine parlamentarische Mitarbeiterin der Grünen, die am Donnerstag im U-Ausschuss war, positiv getestet. Man habe alle Klubs informiert und sei damit befasst, relevante Kontakte nachzuvollziehen. Über eventuelle Quarantänebestimmungen für Abgeordnete und Mitarbeiter entscheiden aber die Gesundheitsbehörden, nicht das Parlament.
Ob es sich bei diesem Fall, um einen Zufall handle oder nicht, kann Hafenecker nicht sagen, wie er gegenüber PULS 24 angibt.
Von der Parlamentsdirektion gebe es das Angebot für PCR-Tests. Der parlamentarische Betrieb sei aktuell nicht infrage gestellt, hieß es aus der Parlamentsdirektion. Diesen Mittwoch und Donnerstag sind Nationalratssitzungen anberaumt.
Nach APA-Informationen gelten Geimpfte und jene, die am Donnerstag eine FFP2-Maske getragen haben, nur als K2-Kontaktpersonen. Hafenecker sei nicht der erste Fall eines positiven Abgeordneten, die Parlamentsdirektion werde daher wissen, was zu tun sei.
Schnedlitz beschuldigt ÖVP
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz erhebt in der Aussendung Vorwürfe gegen die ÖVP: "Dass kurz nach der Information an die Parlamentsdirektion und an die Klubs ausgerechnet in einem von Personen aus dem ÖVP-Umfeld gegründeten Medium ein skandalisierender Bericht auftaucht, zeigt einmal mehr die Charakterlosigkeit der machtgierigen türkisen Truppe", so Schnedlitz.
ÖVP kritisiert Verzögerung
Hafenecker hat laut APA-Informationen am Tag der letzten U-Ausschusssitzung, vergangenen Donnerstag, in der Früh einen Gurgeltest gemacht, das positive Ergebnis kam erst am Freitag. Bei der ÖVP sorgte für Empörung, dass er dies erst am Montag - mit drei Tagen Verspätung - an das Parlament weitermeldete.
Der ÖVP-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Andreas Hanger, bezeichnete Hafeneckers Vorgangsweise in einer Pressekonferenz als "wirklich skandalös und verantwortungslos". Man sei erst heute, Montag, über diese Situation informiert worden. Auch er selbst sei am Donnerstag noch im U-Ausschuss gewesen und hätte persönliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, wenn er früher von der Infektion erfahren hätte, sagte Hanger. In der Parlamentsdirektion wurde auf APA-Anfrage bestätigt, dass Hafeneckers Meldung nicht früher eingegangen war. Es gebe allerdings auch keine Verpflichtung dazu, meinte ein Sprecher.
Hafeneckers Parteikollege Haimbuchner erkrankte schwer
Die FPÖ steht Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht prinzipiell kritisch bis ablehnend gegenüber. Hafeneckers Parteikollege Manfred Haimbuchner - FPÖ-Landesparteichef in Oberösterreich - war im Frühjahr aufgrund einer schweren Corona-Erkrankung zeitweise künstlich beatmet worden.
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Zusammenfassung
- Der Fraktionsvorsitzende der FPÖ im Ibiza-U-Ausschuss, Christian Hafenecker, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch eine parlamentarische Mitarbeiterin der Grünen wurde positiv getestet.
- Hafenecker war am vergangenen Donnerstag bei der Befragung von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im U-Ausschuss anwesend.
- Hafenecker hat am Tag der letzten U-Ausschusssitzung, vergangenen Donnerstag, in der Früh einen Gurgeltest gemacht, das positive Ergebnis kam erst am Freitag, inzwischen war Hafenecker im Ausschuss und bei PULS 24.
- Laut Parlamentsdirektion ist auch eine parlamentarische Mitarbeiterin der Grünen, die am Donnerstag im U-Ausschuss war, positiv getestet. Man habe alle Klubs informiert und sei damit befasst, relevante Kontakte nachzuvollziehen.
- Nach APA-Informationen gelten Geimpfte und jene, die am Donnerstag eine FFP2-Maske getragen haben, nur als K2-Kontaktpersonen. Die FPÖ wollte sich zum Impfstatus und Gesundheitszustand Hafeneckers vorerst nicht äußern.