Türkei und Russland fordern Waffenruhe in Libyen
Russland und die Türkei, selbst in den Konflikt unmittelbar involviert, drängen erneut auf eine sofortige Waffenruhe im Bürgerkriegsland Libyen. Die Kampfhandlungen müssten unverzüglich eingestellt werden, teilte das russische Außenamt am Donnerstag nach einem Gespräch von Außenminister Sergej Lawrow mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu mit.
Außerdem müsse der "politische Prozess" unter der Ägide der UNO wieder aufgenommen werden. Darin müssten die Konfliktparteien eingebunden werden. Nur so könne die Krise gelöst und die Entscheidungen der Libyen-Konferenz vom Jänner in Berlin umgesetzt werden.
Die Kämpfe in Libyen waren zuletzt eskaliert. In dem Land herrscht seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 politisches Chaos. Die Libyen-Vermittlerin der Vereinten Nationen, Stephanie Williams, hatte erst am Dienstag vor einem Stellvertreterkrieg gewarnt und die immer stärker werdende ausländische Einmischung in den Konflikt beklagt.
Im Kampf gegen die Truppen des Generals Khalifa Haftar in Libyen hatte die international anerkannte libysche Regierung am Montag eine strategisch wichtige Luftwaffenbasis eingenommen und Haftars Einheiten weiter zurückgedrängt. Ankara unterstützt die Regierung von Ministerpräsident Fayez al-Serraj in der Hauptstadt Tripolis. Haftar wiederum erhält Hilfe von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten.
Zusammenfassung
- Russland und die Türkei, selbst in den Konflikt unmittelbar involviert, drängen erneut auf eine sofortige Waffenruhe im Bürgerkriegsland Libyen.
- Die Kampfhandlungen müssten unverzüglich eingestellt werden, teilte das russische Außenamt am Donnerstag nach einem Gespräch von Außenminister Sergej Lawrow mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu mit.
- Haftar wiederum erhält Hilfe von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten.