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Türkei: Polizei mit Pfefferspray gegen Demonstrantinnen

In Istanbul haben Bereitschaftspolizisten Pfefferspray gegen Teilnehmerinnen einer Demonstration zum Internationalen Tag der Frauen eingesetzt.

Die Kundgebungsteilnehmerinnen waren am Mittwoch von der Polizei daran gehindert worden, durch das Zentrum der Metropole zu ziehen. Die Frauen pfiffen und skandierten "Wir schweigen nicht, wir haben keine Angst, wir beugen uns nicht". Die Menge skandierte "Regierung tritt zurück".

Auf einem großen Transparent an der Spitze des Demonstrationszuges stand: "Wir sind wütend, wir trauern, wir sind feministische Rebellion." Behörden hatten Märsche, Proteste oder Presseerklärungen verboten. Die Polizei sperrte schon am Nachmittag die Straßen rund um den zentralen Taksim-Platz ab und versuchte Frauen daran zu hindern, sich zu versammeln. Auch in anderen türkischen Städten wie der Hauptstadt Ankara und der Küstenstadt Izmir gab es Proteste.

396 Femizide 2022

Dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan war nach dem Erdbeben vor rund einem Monat in der Südosttürkei unter anderem mangelndes Krisenmanagement vorgeworfen worden. Auch das Beben war Thema bei dem Protesten.

Gewalt gegen Frauen ist in der Türkei wie in anderen Ländern auch ein weit verbreitetes Problem. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Plattform "Wir wollen Frauenmorde stoppen" 396 Femizide begangen worden - damit wurde statistisch mindestens eine Frau am Tag ermordet.

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  • In Istanbul haben Bereitschaftspolizisten Pfefferspray gegen Teilnehmerinnen einer Demonstration zum Internationalen Tag der Frauen eingesetzt.