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Trump-Wahlkampfvideo sorgt für Aufregung

In den USA sorgt ein Wahlkampfvideo von Ex-Präsident Donald Trump für Empörung: In dem Video, das am Montag auf seiner Online-Plattform Truth Social verbreitet wurden, wird im Falle seines Siegs bei der Präsidentschaftswahl im November ein "vereinigtes Reich" in Aussicht gestellt. Dabei wird das deutsche Wort "Reich" verwendet. Das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Joe Biden kritisierte die Wortwahl scharf.

"Was passiert, wenn Donald Trump gewinnt? Was kommt als Nächstes für Amerika?", wird in dem 30-sekündigen Video gefragt, während mehrere fiktive Schlagzeilen eingeblendet werden - neben Zeitungsüberschriften wie "Wirtschaft boomt" und "Grenze ist geschlossen" ist auch von der "Schaffung eines vereinigten Reiches" die Rede.

Das Wort "Reich" wird in den USA häufig in Bezug auf das Dritte Reich in Nazi-Deutschland verwendet. In dem Video, das offenbar einige aus anderen Texten kopierte Textbausteine enthält, wird auch der Erste Weltkrieg erwähnt. Es könnte also auch um das Deutsche Kaiserreich gehen, das von 1871 bis 1918 bestand.

Die Sprecherin von Trumps Wahlkampfteam, Karoline Leavitt, erklärte, es handle sich nicht um ein offizielles Wahlkampfvideo. Es sei von einem anderen Truth-Social-Nutzer erstellt und dann von einem Trump-Mitarbeiter, der das Wort "Reich" nicht gesehen habe, weiterverbreitet worden.

Der Sprecher von Bidens Wahlkampfteam, James Singer, erklärte dagegen, Trump habe auch schon in der Vergangenheit Nazi-Rhetorik verwendet. "Donald Trump spielt keine Spielchen", fügte Singer hinzu. "Er sagt Amerika genau, was er zu tun gedenkt, wenn er wieder an die Macht kommt: Als Diktator über ein 'vereinigtes Reich' zu herrschen."

ribbon Zusammenfassung
  • In den USA löst ein Wahlkampfvideo von Donald Trump, in dem das Wort 'Reich' verwendet wird, große Empörung aus.
  • Das Biden-Wahlkampfteam kritisiert die Wortwahl scharf und verweist auf Trumps angebliche Neigung zu Nazi-Rhetorik.
  • Trumps Wahlkampfteam stellt klar, dass das Video nicht offiziell war und versehentlich von einem Mitarbeiter verbreitet wurde.