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US-Zölle - Meloni besucht Trump: "Schwieriger Moment"

Heute, 16:54 · Lesedauer 2 min

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni reist am Donnerstag zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington, um das Thema US-Zölle auf europäische Waren zu diskutieren. Meloni will sich dabei als Brücke zwischen Washington und Brüssel positionieren. "Wir haben die Kraft, die Fähigkeit und die Intelligenz, jede Hürde zu überwinden", sagte Meloni am Dienstag in Anspielung auf ihre US-Reise.

"Wir haben schwierigere Hürden überwunden und es werden weitere noch vor uns stehen", sagte Meloni bei einer Preisverleihung am Dienstag in Rom. Sie gab zu, dass es sich um einen "schwierigen Moment" handle und dass sie wegen ihrer bevorstehenden US-Reise Druck spüre.

Meloni steht unter Druck. Einerseits steht sie Trump nahe, zu dessen Amtseinführung im Jänner sie als einzige Regierungschefin eines EU-Landes eingeladen war. Andererseits muss sie gute Beziehungen zu den europäischen Verbündeten unterhalten, die Trumps Zollerhöhungen und seine Entscheidung, die EU von den Gesprächen mit Russland zur Beendigung des Krieges in der Ukraine auszuschließen, kritisiert haben.

Während Meloni zu Hause unter Druck steht, die exportorientierte italienische Wirtschaft zu schützen, die im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von 40 Milliarden Euro mit den USA erzielte, muss sie auch die Interessen des gesamten EU-Blocks der 27 Länder vertreten. In den letzten Tagen führte die Regierungschefin nach Angaben italienischer Medien wiederholt Telefongespräche mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

Segen von von der Leyen

Französische Minister haben kürzlich davor gewarnt, dass Italiens rechtspopulistische Regierungschefin die Einheit der EU untergraben könnte, wenn sie allein nach Washington reist. Von der Leyen hatte dagegen zu verstehen gegeben, dass sie nicht gegen Melonis Reise sei.

Die USA sind nach Deutschland und vor Frankreich mit einem Anteil von 10,7 Prozent der Ausfuhren der zweitwichtigste Exportmarkt für italienische Waren wie Lebensmittel, Maschinen, Textilien, Luxusgüter, Möbel, Jachten oder Pharmaprodukte. Italien weist einen Handelsbilanzüberschuss von fast 40 Milliarden Euro gegenüber den USA auf. Das sind fast drei Viertel des gesamten italienischen Handelsbilanzüberschusses.

Zusammenfassung
  • Italien erzielte im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von 40 Milliarden Euro mit den USA, dem zweitwichtigsten Exportmarkt für das Land. Dies stellt fast drei Viertel des gesamten italienischen Handelsbilanzüberschusses dar.
  • Trotz Bedenken aus Frankreich unterstützt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen Melonis Reise. Meloni war die einzige EU-Regierungschefin, die zu Trumps Amtseinführung eingeladen wurde.