APA/APA (AFP)/JIM WATSON

Trump-Herausforderer Biden reist nach Kenosha

Nach US-Präsident Donald Trump reist sein Herausforderer Joe Biden Donnerstag in die Stadt Kenosha, in der es nach Polizeischüssen auf einen Schwarzen zu Ausschreitungen gekommen war. Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten wird die Stadt in Wisconsin gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill besuchen. Der frühere Vizepräsident will dabei das Gespräch mit Bewohnern suchen.

Nach US-Präsident Donald Trump reist sein Herausforderer Joe Biden Donnerstag in die Stadt Kenosha, in der es nach Polizeischüssen auf einen Schwarzen zu Ausschreitungen gekommen war. Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten wird die Stadt in Wisconsin gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill besuchen. Der frühere Vizepräsident will dabei das Gespräch mit Bewohnern suchen.

Er wolle "Amerikaner zusammenbringen um zu heilen, und die derzeitigen Herausforderungen ansprechen", sagte Biden. Trump hatte Kenosha am Dienstag besucht. Der Republikaner nutzte den umstrittenen Besuch zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl, um sich erneut als "Präsident von Recht und Ordnung" in Szene zu setzen: Er stellte sich hinter die Polizei und bezeichnete Ausschreitungen am Rande von Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus als "Inlandsterrorismus".

Ein weißer Polizist hatte am 23. August in Kenosha den Afroamerikaner Jacob Blake durch sieben Schüsse in den Rücken schwer verletzt. Bei folgenden Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt wurden zwei Menschen erschossen. Präsident Trump besuchte Kenosha am Dienstag, stellte sich dabei demonstrativ auf die Seite der Polizei und bezeichnete die Ausschreitungen als "Inlandsterrorismus". Wisconsin dürfte bei der Präsidentschaftswahl am 3. November eine zentrale Rolle spielen.

Biden sprach sich auch für Anklagen in zwei Fällen von Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner aus, die das Land in Aufruhr versetzt haben. Es geht um die Schüsse eines Polizisten in den Rücken von Jacob Blake und den Fall von Breonna Taylor, die bei sich zuhause bei einem Polizeieinsatz getötet wurde.

"Ich denke, sie sollten mindestens angeklagt werden", sagte Biden über die Polizisten als Antwort auf eine entsprechende Frage am Mittwoch. Die Verfahren sollten ihren Weg durch das Justizsystem nehmen, betonte er zugleich. Es war das erste Mal seit Monaten, dass Biden sich Fragen von Journalisten stellte. Deshalb bekamen seine Antworten mehr Aufmerksamkeit als seine Rede über das Bildungssystem in der Coronakrise, die er davor hielt.

Kenosha steht beispielhaft für die Spannungen im Land, die Trumps Regierungszeit prägen. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, die Spannungen gezielt anzuheizen, um sich im Wahlkampf als Garant für Recht und Ordnung darstellen zu können.

Für seinen Wahlkampf hat Biden im August 364,5 Millionen Dollar eingesammelt. Davon seien 205 Millionen Dollar aus kleineren Online-Spenden gekommen, teilte Bidens Team. Mehr als 1,5 Millionen Amerikaner hätten zum ersten Mal für Biden gespendet.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach US-Präsident Donald Trump reist sein Herausforderer Joe Biden Donnerstag in die Stadt Kenosha, in der es nach Polizeischüssen auf einen Schwarzen zu Ausschreitungen gekommen war.
  • Präsident Trump besuchte Kenosha am Dienstag, stellte sich dabei demonstrativ auf die Seite der Polizei und bezeichnete die Ausschreitungen als "Inlandsterrorismus".
  • Kenosha steht beispielhaft für die Spannungen im Land, die Trumps Regierungszeit prägen.