Transnistrien: Russlands Drohung durch die Hintertür
Geographisch liegt Transnistrien in der Republik Moldau. Die Region grenzt an den Südwesten der Ukraine, Odessa ist die Großstadt, die der Region am nächsten liegt. Der Kreml äußerte sich am Montag "besorgt" über die Lage in der Region. Russland wirft der Republik Moldau vor, in der "prorussischen Region" eine Invasion zu planen. Die moldauische Regierung verneint das.
Das russische Außenministerium warnte davor, dass Angriffe auf die Region als "Angriffe auf Russland" gewertet würden. Das findet PULS 24 Militärexperte Gerald Karner "vollkommen absurd". Aktuell sind in der Region 5.000 russische Soldaten stationiert, so Karner. Niemand würde daran denken in der Region gegen die Russen vorzugehen. Russland würde so indirekt Druck auf Moldau ausüben.
Russland will Unruhe stiften
Moldau wäre, so Karner, auch ein mögliches Angriffsziel für Russland. An einen baldigen Angriff auf Moldau glaubt der Militärexperte nicht. Über den Landweg sei die Fläche zu weit entfernt von der Front und einen Luftangriff Russlands auf Moldau hält Karner für unwahrscheinlich. "Das würde eine massive Ausweitung des Krieges bedeuten", der Militär-Experte glaubt nicht, dass sich der Kreml das auf Basis der Lage im Donbas "leisten könnte".
Mit solchen Aussagen wolle Russland den Westen destabilisieren. In Zukunft wäre stärkerer Druck aus der Region Transnistrien für Russland von hohem Interesse für den Kreml. Dass Russland Moldau langfristig angreifen könnte, das will Karner nicht ausschließen. Die Republik könne sich aber nicht allein verteidigen und würde um Hilfe von anderen Staaten ansuchen. Niemand im Westen würde aber wollen, dass der Krieg weiter eskaliert.
Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick:
Zusammenfassung
- Das russische Außenministerium möchte den Westen verunsichern: Gedroht wird damit, Angriffe auf die Region Transnistrien als Angriffe auf Russland zu werten.
- Aber niemand will dieses Gebiet angreifen, so Militärexperte Karner.