Platter will nach Lockdown pünktlich Handel und Gastro öffnen
Platter schlug in der "ORF-Pressestunde" zudem vor, Corona-Tests nach Einführung der Impfpflicht am 1. Februar kostenpflichtig zu machen.
Öffnung für alle am 13. Dezember
Platter verwies auf die Beschlüsse der Landeshauptleutekonferenz, deren Vorsitzender er derzeit ist, am Achensee am 19. November. Dort hätten Landeshauptleute und Regierung unterschrieben, dass ab 13. Dezember wieder geöffnet werde und für Geimpfte der Lockdown zu Ende ist. "Wir haben das versprochen." Wenn man jetzt nur den Handel öffne, werde die Bevölkerung nicht mehr mitmachen. "Wenn wir so weiter tun, haben wir auch die Geimpften auf der Straße, weil sie sich auf die Regierung nicht verlassen können. Ich will, dass eingehalten wird, was vereinbart wurde", so Platter.
Die Öffnung solle aber von klaren Sicherheitsvorkehrungen begleitet sein und der Lockdown für Ungeimpfte weitergehen. Es solle keine Nachtgastronomie geben, fix zugewiesene Sitzplätze und Maskenpflicht. Es solle "deutliche Einschränkungen" geben, aber "wenn wir was vereinbaren und die Zahlen in die richtige Richtung zeigen, muss man das einhalten."
Platter verteidigt Skifahren im Lockdown
Dass Skifahren möglich ist, begründete Platter damit, dass es für die Menschen wichtig sei, auslüften zu können. "Man muss den Menschen bestimmte Freiheiten geben." Es brauche eine Abwägung zwischen der Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung und dem Faktum Mensch. Die Politik dürfe die Psyche der Menschen nicht außer Acht lassen, das Einsperren verursache auch Gewalt, verwies Platter auf die extrem hohe Zahl an Frauenmorden. Er wolle das nicht unbedingt in Verbindung bringen, "aber wir müssen verdammt aufpassen, was das mit der Psyche der Menschen macht." Über Weihnachten nicht ins Restaurant gehen zu dürfen, "das geht nicht", so Platter.
Der Landeshauptmann widerspricht mit seiner Meinung sowohl dem Wiener Bürgermeister Ludwig als auch Vizekanzler Kogler. Letzter sagte im "Kurier" (Sonntagsausgabe): "Die Entscheidung fällt am Mittwoch, wo wir die verschiedenen Experten hören werden. Meiner Prognose nach werden Öffnungsschritte möglich sein. Aber wir werden nicht alles über Nacht aufsperren können. Es wird weiter Beschränkungen geben müssen zum Schutz unserer Gesundheit."
Zusammenfassung
- Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) spricht sich für eine komplette Öffnung nach Ende des Lockdowns aus und widerspricht damit seinem Wiener Kollegen Michael Ludwig (SPÖ), der sich nur eine schrittweise Öffnung vorstellen kann.
- Auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ist für eine vorsichtige Öffnung.
- Die Öffnung solle aber von klaren Sicherheitsvorkehrungen begleitet sein und der Lockdown für Ungeimpfte weitergehen.
- s solle keine Nachtgastronomie geben, fix zugewiesene Sitzplätze und Maskenpflicht. Es solle "deutliche Einschränkungen" geben, aber "wenn wir was vereinbaren und die Zahlen in die richtige Richtung zeigen, muss man das einhalten."
- Platter schlug in der ORF-Pressestunde zudem vor, Corona-Tests nach Einführung der Impfpflicht am 1. Februar kostenpflichtig zu machen.