Eine halbe Million Menschen seit März in Gaza vertrieben
Israels Militär ruft regelmäßig Palästinenser dazu auf, bestimmte Gebiete in dem Küstengebiet zu verlassen, in denen es gegen die islamistische Hamas vorgehen will. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.
Es fehle in dem abgeriegelten Küstengebiet an der grundlegendsten humanitären Versorgung, erklärte die UN-Sprecherin. Zelte seien nicht mehr verfügbar, viele Familien erhielten lediglich Decken und Planen. Notunterkünfte seien überfüllt, es mangle an Nahrung, Wasser und Medikamenten. Auch Fälle akuter Mangelernährung bei Kindern nähmen zu, schilderte sie. Seit etwa eineinhalb Monaten lässt Israel keine lebenswichtigen humanitären Hilfsgüter mehr in den abgeriegelten Küstenstreifen, um Druck auf die Hamas auszuüben.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas in Israel vom 7. Oktober 2023 wurden UN-Angaben zufolge rund 90 Prozent der Bewohner des Gazastreifens vertrieben, viele von ihnen mehrfach.
Im Zuge einer zweimonatigen Waffenruhe Anfang des Jahres kehrten viele Binnenflüchtlinge in ihre Heimatorte zurück. Israel nahm Mitte März aber seine massiven Angriffe wieder auf, nachdem keine Einigung mit der Hamas auf die Konditionen für eine Verlängerung der Feuerpause erzielt worden war.
Zusammenfassung
- Seit März wurden im Gazastreifen laut UN etwa 500.000 Palästinenser vertrieben, da Israels Militär regelmäßig Evakuierungen fordert, um gegen die Hamas vorzugehen.
- Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist kritisch: Es fehlt an Nahrung, Wasser und Medikamenten, während die UN von zunehmender Mangelernährung bei Kindern berichtet.
- Seit Oktober 2023 sind rund 90 Prozent der Bewohner des Gazastreifens vertrieben worden, viele mehrfach, da Israel keine Hilfsgüter mehr in das Gebiet lässt.