USA lieferten Ukraine ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite
Die Lieferung sei zunächst nicht bekannt gegeben worden, "um die operative Sicherheit der Ukraine auf deren Wunsch hin aufrechtzuerhalten", erläuterte Patel. Die Raketen sind demnach nicht Teil des am Dienstag vom US-Kongress verabschiedeten Hilfspakets für die Ukraine.
Die USA hatten der Ukraine erstmals im vergangenen Jahr ATACMS-Raketen geliefert - aber nur mit einer Reichweite von 165 Kilometern. Die Variante mit der längsten Reichweite kann Ziele in bis zu 300 Kilometern Entfernung treffen. Das Pentagon bestätigte, dass es sich bei den nun gelieferten Raketen um die Variante mit größerer Reichweite gehandelt habe.
Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, kündigte an, die USA wer weiterer Raketen mit großer Reichweite an die Ukraine liefern. "Sie werden viel bewegen", sagte Sullivan. Er wiederholte gleichzeitig seine Aussage, dass es keine "Wunderwaffe" im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gebe.
Sullivan sagte zudem, es sei möglich, dass Russland in den kommenden Wochen weitere taktische Fortschritte erzielen könne. Die ukrainische Armee leidet derzeit unter Munitionsmangel und Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten.
Die Bestätigung durch das US-Außenministerium kam am selben Tag, an dem Biden ein Gesetz unterzeichnete, das Hilfen im Wert von 61 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) für die Ukraine freigibt. Biden sagte, er werde "sicherstellen, dass die Lieferungen sofort, in den nächsten Stunden, beginnen". Das Hilfspaket, das auch Gelder für Israel und Taiwan umfasst, hatte am Dienstagabend (Ortszeit) im Senat eine breite Unterstützung erhalten. Es hat ein Volumen von insgesamt 95 Milliarden Dollar. Das Pentagon kündigte ein rasches Paket in Höhe von einer Milliarde Dollar für Kiew an, das mit den neuen Mitteln finanziert werden soll und Luftabwehrmunition, Artilleriegeschosse, Munition für Himars-Raketenwerfer, Panzerabwehrwaffen und gepanzerte Fahrzeuge umfasst.
Die russische Führung relativierte nach Bekanntgabe der erfolgten Lieferung der neuen ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite aus den USA an die Ukraine deren Bedeutung relativiert. Die Lieferung werde "den Ausgang der militärischen Spezialoperation nicht grundlegend verändern", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag vor Journalisten in Moskau und ergänzte: "Aber es wird mehr Probleme für die Ukraine verursachen." Peskow erklärte weiter, die USA seien "direkt in den Konflikt verwickelt" und dabei, "die Reichweite der Waffensysteme, die sie bereits liefern, zu erhöhen".
Zusammenfassung
- Die USA haben der Ukraine ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern geliefert, die Teil eines bereits im März beschlossenen Hilfspakets waren.
- Die Lieferung erfolgte auf Anweisung des US-Präsidenten und wurde aus operativen Sicherheitsgründen zunächst nicht öffentlich gemacht.
- Zusätzlich unterzeichnete Präsident Biden ein neues Hilfspaket für die Ukraine im Wert von 61 Milliarden Dollar, das auch Unterstützung für Israel und Taiwan einschließt.