Politikberater Hofer: SPÖ-Funktionäre halten Doskozil für illoyal
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wagte sich am Dienstag aus der Deckung und bewarb sich für den SPÖ-Parteivorsitz. Rendi-Wagner sei immer mehr in die Offensive gegangen, ihre Verbündeten hätten Doskozil immer mehr "in die Ecke getrieben", deshalb ist es für Politikberater Thomas Hofer nicht verwunderlich, "dass er da reagieren musste". Doskozil hätte am Dienstag auch ein für alle Mal geklärt, dass er nicht nur Spitzenkandidat, wie von einigen vermutet, sondern Parteivorsitzender sein wolle.
Beliebt bei der Basis ...
Dazu möchte Doskozil die SPÖ-Basis befragen "und nicht nur ein paar hundert Delegierte". "Er spielt den Vertreter der Basis, weil er sich dort eine Mehrheit ausrechnet", erklärt der Politikberater im Newsroom LIVE. Der Landes-SPÖ-Chef lege "immer wieder den Finger in wirkliche offene Wunden der SPÖ". Viele an der Basis würden sich bei einer Wahl mit ihm an der Spitze bessere Chancen ausrechnen.
... unbeliebt bei Funktionären
Sein Stil werde jedoch von vielen Funktionär:innen als "illoyal" gesehen. Damit habe er sich im vergangenen Jahr geschadet. Dozkozil hätte sich bei der SPÖ-Führungsetage unbeliebt gemacht, unter anderem, weil er seine "Attacken sehr stark auf der persönlichen Ebene geritten" habe. Das sei nicht gut angekommen. Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stehe deshalb hinter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.
Mit seiner Forderung nach einem Mitgliederentscheid versuche der Burgenländer darum, den Spieß umzudrehen und die Parteichefin in die Defensive zu bringen.
Zusammenfassung
- Hans Peter Doskozil will SPÖ-Parteichef werden und versucht mit seiner Forderung nach einem Mitgliederentscheid, Pamela Rendi-Wagner in Bedrängnis zu bringen, erklärt Politikberater Thomas Hofer.
- Denn bei der SPÖ-Basis sei Doskozil beliebt, die Funktionär:innen halten ihn jedoch für illoyal.