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Südtirol-Wahl: Beteiligung niedriger als im Jahr 2018

Die Südtiroler Landtagswahl am Sonntag ist mit einer niedrigeren Wahlbeteiligung als beim letzten Urnengang vor fünf Jahren zu Ende gegangen. Bis zum Wahlschluss um 21.00 Uhr machten 71,5 Prozent der insgesamt 429.841 Wahlberechtigten ihr Kreuz bei einer der 16 antretenden Listen - und damit um 2,4 Prozent weniger als bei der Landtagswahl 2018. Dies ging aus den auf der Homepage des Landes veröffentlichten Zahlen hervor.

Mit einem vorläufigen Endergebnis wurde in der Nacht auf Montag gerechnet. Nach Bezirken war die Wahlbeteiligung laut Auswertung auf der Homepage des Landes in Salten-Schlern mit 79,2 Prozent am höchsten. In der Landeshauptstadt Bozen gingen 59 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen - und damit mit deutlichem Abstand am wenigsten in allen Bezirken.

Von den größeren Städten waren Bruneck und Brixen mit jeweils 71 Prozent Wahlbeteiligung die Spitzenreiter. Schlusslicht war hier Meran mit nur 57,7 Prozent.

Einen leichten Anstieg verzeichnete die Wahlbeteiligung bei der Briefwahl: Sie stieg laut Land von 29,8 Prozent im Jahr 2018 auf 31,2 Prozent heuer. Von den insgesamt 42.197 im Ausland ansässigen Wählerinnen und Wählern wählten 13.175 per Brief.

Südlich des Brenners hatte am Sonntag durchwegs schönes, sonniges Wetter geherrscht. Von einer Landtagswahl merkte man zumindest in der Landeshauptstadt Bozen nach außen hin wenig. Die Menschen entspannten sich auf den Grünflächen und Parks seitlich des Flusses Talfer. In der Innenstadt ging man dem Shoppingvergnügen nach, flanierte durch die Gassen oder suchte eines der zahlreichen Cafés und Restaurants auf. Wahlplakate waren nur ganz wenige zu sehen. In und rund um das Landhaus herrschte hingegen geschäftiges Wahltreiben. Fernsehteams und Journalisten machten sich schon einmal bereit und bauten ihr Equipment auf.

Am Vormittag war Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher in Begleitung seiner Frau und drei seiner Kinder in seiner Heimatgemeinde Völs am Schlern zur Wahlurne geschritten. Der Landeschef und SVP-Spitzenkandidat zeigte sich dabei betont gelassen.

Ganze 16 Listen mit 488 Kandidaten ritterten in einem recht ruhigen Wahlkampf um die Wählergunst - bei der vergangenen Wahl im Jahr 2018 waren es noch 14 Listen gewesen. Auf dem Abschneiden der regierenden Südtiroler Volkspartei mit Spitzenkandidat Kompatscher liegt die größte Aufmerksamkeit. Der SVP war zuletzt in Umfragen ein historischer Absturz von 41,9 Prozent im Jahr 2018 auf 35 bis 32 Prozent prognostiziert worden. Die SVP war bisher mit 15 von insgesamt 35 Mandataren im Landtag vertreten und koalierte mit der rechtsgerichteten Lega.

Auf dem zweiten Platz landete 2018 das Team K mit 15,2 Prozent und sechs Sitzen, gefolgt von der Lega mit 11,1 Prozent. Die rechtsgerichtete Partei stellt derzeit vier Mandatare. Dahinter kamen die Grünen mit 6,8 Prozent und drei Mandaten. Die Freiheitlichen erreichten 6,2 Prozent der Stimmen bzw. zwei Abgeordnete. Ebenso die Süd-Tiroler Freiheit, die 6,0 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Jeweils einen Abgeordneten stellen derzeit im Landtag der sozialdemokratische Partito Democratico (3,8 Prozent), die Fünf-Sterne-Bewegung (2,4 Prozent) und die Gruppierung L'Alto Adige nel cuore Fratelli D'Italia uniti (1,7 Prozent). Die Wahlbeteiligung hatte bei der vorigen Landtagswahl 73,9 Prozent erreicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Südtiroler Landtagswahl am Sonntag ist mit einer niedrigeren Wahlbeteiligung als beim letzten Urnengang vor fünf Jahren zu Ende gegangen.
  • Ganze 16 Listen mit 488 Kandidaten ritterten in einem recht ruhigen Wahlkampf um die Wählergunst - bei der vergangenen Wahl im Jahr 2018 waren es noch 14 Listen gewesen.
  • Dahinter kamen die Grünen mit 6,8 Prozent und drei Mandaten.
  • Die Wahlbeteiligung hatte bei der vorigen Landtagswahl 73,9 Prozent erreicht.