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Christopher Drexler: Der Landes-Chef stellt sich seiner ersten Wahl

Seit 2022 ist Christopher Drexler steirischer ÖVP-Landeshauptmann, am 24. November muss er sich erstmals einer Wahl stellen. Um im selbst ausgerufenen Duell mit der FPÖ den ersten Platz halten zu können, setzt er auf einen harten Asyl-Kurs.

Seit dem Jahr 2000 sitzt Christopher Drexler im steirischen Landtag und hat somit die längste Erfahrung unter den Spitzenkandidat:innen vorzuweisen.

Einer Wahl musste sich der derzeitige Landes-Chef allerdings noch nicht stellen, die Rolle wurde ihm mitten in der laufenden Legislaturperiode in den Schoß gelegt. Als Protegé von Hermann Schützenhöfer hatte man ihn über Jahre hinweg für die Position als dessen Nachfolger aufgebaut.

Bis er Mitte 2022 den Landeshauptmann-Sessel übergeben bekam, war er Landesrat in so unterschiedlichen Ressorts wie Gesundheit, Personal, Wissenschaft und Forschung, Kultur oder auch Sport. In seine Zeit als Gesundheitslandesrat fiel der steirische Dauerbrenner Leitspital Liezen und die Gesundheitsreform.

Von 2003 bis 2014 hatte er bereits den Landtagsklub der steirischen Volkspartei geleitet, im September 2022 kam das Upgrade zum Landesparteiobmann.

Einen optimalen Start hatte der vierfache Vater trotz guter Vorbereitung auf die Rollen als Landes- und Steirer-VP allerdings nicht. Schützenhöfer selbst hatte bei der Amtsübergabe gemeint, dass Drexler noch an seiner Beliebtheit arbeiten müsse.

Harte Linie beim Thema Asyl

Man kann ihm nicht vorwerfen, diesen Auftrag im Wahlkampf nicht beherzigt zu haben. Wie erfolgreich er damit war, steht auf einem anderen Blatt und wird sich bei der Wahl zeigen. Drexler erwies sich jedenfalls als biegsam, so überraschte der Rechtswissenschaftler unter anderem mit strengen Forderungen zu Migration und Einbürgerungsverfahren. Auch im 115 Seiten starken Wahlprogramm setzt die ÖVP auf eine harte Linie in puncto Asyl sowie den ÖVP Dauerbrenner: Leistung.

Mit Auftritten im Trachtenjanker bei einer Tour durch die Regionen der Steiermark versuchte der 53-Jährige, sein intellektuell angehauchtes Image loszuwerden.

"Respektvoller Umgang" mit Kunasek

Drexlers Ziel ist es, den ersten Platz der ÖVP zu halten. Die Aussichten, die mehr als 36 Prozent von 2019 zu erreichen, stehen dabei eher schlecht. Zuletzt kündigt sich ein durchaus knappes Rennen mit der FPÖ an. Der VP-Spitzenkandidat wird jedenfalls nicht müde, seinen Ausruf eines Duells mit der FPÖ und deren Spitzenkandidaten Mario Kunasek zu wiederholen.

Mit harten Bandagen kämpft man aber nicht, Drexler pflege mit Kunasek einen "respektvollen Umgang im Landtag".

Auch, dass gegen den blauen Parteichef von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt wird, nutzte der steirische ÖVP-Chef bislang nicht für Angriffe gegen den Blauen: "Das ist ein Faktum, aber ich werde die zivilisatorische Errungenschaft der Unschuldsvermutung immer verteidigen, auch bei Mario Kunasek." Er hätte sich allerdings gewünscht, dass die Staatsanwaltschaft Klagenfurt schneller ermittelt und Klarheit schafft.

Nach der Nationalratswahl ließ Drexler mit harscher Kritik gegen Alexander Van der Bellen auch in Wien aufhorchen. Er hielt es nach dem Wahlsieg von FPÖ-Chef Herbert Kickl "für völlig falsch", dass der stimmenstärksten Partei kein Regierungsauftrag erteilt wurde. In diese Kerbe schlug allerdings auch sein aktueller Stellvertreter als Landeshauptmann, Anton Lang von der SPÖ.

Drexler: "Würde nie KPÖ in Landesregierung nehmen"

ribbon Zusammenfassung
  • Seit 2022 ist Christopher Drexler steirischer ÖVP-Landeshauptmann, am 24. November muss er sich erstmals einer Wahl stellen.
  • Um im selbst ausgerufenen Duell mit der FPÖ den ersten Platz halten zu können, setzt er auf einen harten Asyl-Kurs.