SPÖ-Wahlkampfstart: Hergovich warnt vor Schwarz-Blau
Einfach hatte es die Sozialdemokratie in Niederösterreich noch nie. Mehr als ein Anhängsel der dominierenden Volkspartei konnte man auch in der Vergangenheit nicht sein. Derzeit dominieren ÖVP und FPÖ das Bundesland gemeinsam und bieten dem roten Länderchef Sven Hergovich viel Angriffsfläche.
300 Wahlkampfveranstaltungen hätte man alleine in Niederösterreich geplant. ÖVP und FPÖ würden einen Probelauf ihrer Zusammenarbeit in Niederösterreich absolvieren. Auf Bundesebene müsse man das unbedingt verhindern. "Wir wissen wovon wir sprechen", so Hergovich.
Kritik an Landesregierung
Zwar wird am 29. September nicht der Landtag in St. Pölten gewählt, trotzdem setzt Hergovich beim Wahlkampfstart vor allem auf regionale Themen. Die Abschaffung der 100 Euro Schulstartgeld wird da etwa kritisiert, oder die Anpassung der Politikergehälter, die sich ÖVP und FPÖ in Niederösterreich genehmigen würden.
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"Wenn sich Mikl-Leitner und Landbauer das Leben in Niederösterreich nicht mehr leisten können, sollten sie endlich etwas gegen die Teuerung übernehmen", so der Landeschef. Die eigene Gehaltserhöhung will Hergovich gemeinnützigen Organisationen zukommen lassen.
SPÖ-Leak: Babler kritisiert eigene Partei
Die Babler Frage
Wie eng Parteichef Andreas Babler und der Niederösterreicher Hergovich miteinander sind, ist nicht ganz klar. Der ehemalige AMS Niederösterreich Chef sei zwar kein großer Fan vom Traiskirchner Bürgermeister, aber beide seien Niederösterreich und da würde man sich schonen, hört man von einem Parteifunktionär.
Nachdem die wohl mächtigste Frau in der SPÖ, Doris Bures, mit ihrer internen Kritik am Bablers Wahlprogramm, die schlussendlich in der "Kronen Zeitung" gelandet ist, den Parteichef in die Bredouile gebracht hatte, bezeichnet Hergovich die Kritik zwar als legitim, kritisiert aber den Leak an sich. Bei der Eröffnung des Wahlkampfes betont Hergovich erneut, dass die niederösterreichische Sozialdemokratie voll für den Spitzenkandidaten laufen würde.
Der niederösterreichische Beitrag
Erfolgreich war man in Niederösterreich bislang kaum. 2019 kommen für die SPÖ nicht mehr als etwa 200.000 Stimmen aus dem Bundesland. Nicht einmal die Landeshauptstadt St. Pölten, eine der wenigen roten Hochburgen in Niederösterreich, hatte am Höhepunkt von Sebastian Kurz Popularität eine rote Mehrheit.
Hinweis: PULS 24 überträgt den Wahlkampfstart von Andreas Babler am Donnerstag ab 17 Uhr live aus Linz.
Zusammenfassung
- Die SPÖ Niederösterreich startet einige Stunden vor der Bundespartei in den Wahlkampf.
- Bei einer Pressekonferenz in der Parteizentrale in St. Pölten warnt Landeschef Sven Hergovich vor einer Schwarz-Blauen Bundesregierung und stellt sich hinter Andreas Babler.
- Hinweis: PULS 24 überträgt den Wahlkampfstart von Andreas Babler am Donnerstag ab 17 Uhr live aus Linz.