Sorge vor Keuchhusten-Epidemie in Kroatien
Die Gesundheitsbehörden in Kroatien schlagen angesichts eines massiven Anstiegs von Keuchhusten-Erkrankungen Alarm: Statt wie normalerweise 50 Fälle pro Jahr seien in diesem Jahr bereits über 1.100 Fälle der hochansteckenden Atemwegserkrankung registriert worden, davon allein 700 seit September, teilte das staatliche Institut für öffentliche Gesundheit am Mittwoch mit. Die sei die höchste Zahl seit zehn Jahren.
Hotspots Zagreb und Split
Die meisten Fälle der besonders für Babys und ältere Menschen gefährlichen Krankheit traten laut dem Institut in der Hauptstadt Zagreb und der bei Urlaubern beliebten Küstenstadt Split auf. Betroffen sind demnach vor allem Kinder zwischen sechs und 14 Jahren.
In Kroatien besteht für Kinder eine Impfpflicht gegen Keuchhusten. Während 92 Prozent der Babys im vergangenen Jahr ihre erste Dosis erhielten, waren es bei den Auffrischungsimpfungen, die für Siebenjährige empfohlen werden, nur noch 88 Prozent; in einigen Regionen sogar nur 68 Prozent.
Experten machten dafür die zunehmende Zahl von Impfgegnern mitverantwortlich. Schuld seien die vielen Mythen zu den negativen Auswirkungen der Impfungen, die im Internet kursierten, erklärte die Institutsleiterin für Split, Zeljka Karin. "Die Online-Netzwerke verbreiten Panik", erklärte sie. Nach ihren Angaben nahm der Trend nach der Corona-Pandemie weiter zu.
Zusammenfassung
- Behörden in Kroatien schlagen Alarm: Seit September gab es in Kroatien 700 Keuchhustenfälle.
- Vor allem um Zagreb und die Urlaubsstadt Split gibt es eine große Zahl an Fällen.