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"Wieder vor Gericht": So reagiert die Welt auf Berlusconis Tod

Von tiefer Trauer bis dunklem Humor: Der Tod von Silvio Berlusconi ruft die unterschiedlichsten Reaktionen hervor.

Mit 86 Jahren verstarb am Montag der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi. Von Putin bis zum Papst: Weltweit reagieren Persönlichkeiten auf das Ableben des umstrittenen italienischen Medienmoguls und Politikers. 

Papst Franziskus drückte "seine aufrichtige Anteilnahme an der Trauer über den Verlust eines Protagonisten von Italiens politischem Leben aus, der mit energischem Temperament öffentliche Verantwortung trug."

Der russische Präsident Wladimir Putin - er und Berlusconi bedachten sich öffentlichkeitswirksam mit Geburtstagsgeschenken - bezeichnete Berlusconis Tod als "irreparablen Verlust". "Ich habe ihn stets für seine Weisheit, seine Fähigkeit, selbst in den schwierigsten Situationen ausgewogene und weitsichtige Entscheidungen zu treffen, aufrichtig bewundert. Bei jedem unserer Treffen vermittelte er mir seine unglaubliche Vitalität, seinen Optimismus und seinen Sinn für Humor."

Mit dunklem Humor reagierte die deutsche Tageszeitung "taz". Die Titelseite der Dienstagsausgabe ziert der Titel "Berlusconi schon wieder vor Gericht", dazu druckten sie das Gemälde "Das Jüngste Gericht" von Michelangelo. 

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) würdigte Berlusconi als prägende Figur der europäischen Politik. "Als ehemaliger Ministerpräsident Italiens hat Silvio Berlusconi die politische Landschaft unseres Nachbarlandes und Europas geprägt", schrieb Nehammer am Montag auf Twitter zum Ableben Berlusconis. "Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seinen Angehörigen und dem italienischen Volk."

"Silvio Berlusconi war vor allem ein Kämpfer, er war ein Mann, der nie Angst hatte, seine Überzeugungen zu verteidigen, und genau dieser Mut und diese Entschlossenheit machten ihn zu einem der einflussreichsten Männer in der Geschichte Italiens", so die italienische Premierministerin Giorgia Meloni. "Mit Berlusconi hat Italien gelernt, dass es sich niemals Grenzen auferlegen lassen darf. Es lernte, dass es niemals aufgeben darf. Mit ihm haben wir viele Schlachten geschlagen, gewonnen und verloren. Und auch für ihn werden wir die Ziele, die wir uns gemeinsam gesetzt haben, erreichen. Auf Wiedersehen Silvio", schrieb Meloni. 

Die Chefin der rechtspopulistischen französischen Partei "Rassemblement National", Marine Le Pen, schrieb, dass Berlusconi "Italiens politisches Leben zutiefst geprägt hat". "Er war ein untypischer Politiker mit einem außerordentlichen Leben", kommentierte Le Pen.

"Berlusconi war ein großer Politiker, der der Geschichte unserer Republik seinen Stempel aufgedrückt hat", sagt der italienische Präsident Sergio Mattarella.

"Italien verliert einen großen Mann, ich verliere einen großen Freund", so der Chef der rechten Lega, Matteo Salvini auf Twitter. 

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