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Serbien-Wahl: Vučić prangert ausländische "Einmischung" an

Nach internationaler Verurteilung von mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen in Serbien hat Präsident Aleksandar Vučić ausländische "Einmischung" in die Wahlen seines Landes angeprangert.

Auf die Frage nach deutscher Kritik an den Wahlen antwortete Vučić bei einem Fernsehauftritt am Donnerstag: "Ich glaube, dass die serbischen Behörden einen wichtigen Brief über den Einfluss und die Einmischung eines wichtigen Landes in den Wahlprozess in Serbien vorbereiten."

Der Brief werde wahrscheinlich im Jänner veröffentlicht. Eine internationale Beobachtermission hatte von einer Reihe von "Unregelmäßigkeiten" bei dem Urnengang von Sonntag berichtet, darunter Fälle von Gewalt, Stimmenkauf und das Füllen der Wahlurnen mit gefälschten Stimmzetteln.

Das Auswärtige Amt in Berlin hatte unter Berufung auf den Bericht erklärt, die Verstöße seien "für ein Land mit EU-Kandidatenstatus inakzeptabel".

"Reformen" für Wahlprozess notwendig

Auch die USA hatten Belgrad dazu aufgerufen, auf die "Bedenken" der Wahlbeobachter einzugehen. Die Europäische Union erklärte, "spürbare Verbesserungen und weitere Reformen" seien für den serbischen Wahlprozess notwendig.

Nach offiziellen Ergebnissen kam Vučićs rechtspopulistische Partei SNS bei der Parlamentswahl auf etwa 46 Prozent der Stimmen, die Oppositionskoalition dagegen auf 23,5 Prozent. Die SNS beanspruchte auch den Sieg bei der Kommunalwahl in der Hauptstadt Belgrad für sich.

Die Opposition wirft Wahlbetrug vor und verlangt, dass die Abstimmung annulliert wird. In einem offenen Brief an die europäischen Institutionen forderte sie am Donnerstag eine internationale Untersuchung zu den Wahlen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach internationaler Verurteilung von mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen in Serbien hat Präsident Aleksandar Vučić ausländische "Einmischung" in die Wahlen seines Landes angeprangert.
  • "Ich glaube, dass die serbischen Behörden einen wichtigen Brief über den Einfluss und die Einmischung eines wichtigen Landes in den Wahlprozess in Serbien vorbereiten."
  • Der Brief werde wahrscheinlich im Jänner veröffentlicht.
  • Eine internationale Beobachtermission hatte von einer Reihe von "Unregelmäßigkeiten" bei dem Urnengang von Sonntag berichtet.