Senegal vor Regierungswechsel: Sieg von Faye bestätigt
Es wird erwartet, dass er das Amt am 2. April antritt und damit Präsident Macky Sall ablöst. Der ehemalige Steuerprüfer Faye hat versprochen, gegen Ungleichheit und Korruption vorzugehen. Zudem strebt er Reformen in der Geldpolitik und auf institutioneller Ebene an, ebenso wie die Neuverhandlung von Öl-, Gas- und Bergbauverträgen. Anleger hatten besorgt auf die ersten Auszählungsergebnisse reagiert. Sie fürchten eine weniger wirtschaftsfreundliche Politik als die der bisherigen Regierung.
Viele Senegalesen hoffen, dass sich ein geregelter Regierungswechsel in einer der wenigen stabilen Demokratien in Westafrika vollziehen kann. Schon vor der Wahl hatte der Präsident Sall mit dem Versuch einer Verlegung des Wahltermins und anderen Maßnahmen eine politische Krise und in Teilen gewaltsame Proteste ausgelöst.
Faye war bis vor kurzem weitgehend unbekannt. Das änderte sich, als der in großen Teilen der Bevölkerung populäre Oppositionsführer Ousmane Sonko ihn zu seinem Ersatzkandidaten erkor. Der für seine populistischen Brandreden bekannte Sonko wurde bei der Präsidentschaftswahl 2019 Dritter, durfte diesmal aber aufgrund einer Verurteilung wegen Verleumdung nicht antreten. Der 49-Jährige saß bis vor kurzem in Haft, ebenso wie Faye, dem ebenfalls Verleumdung sowie Gerichtsmissachtung vorgeworfen wurde.
Zusammenfassung
- Bassirou Diomaye Faye gewinnt mit 54 Prozent die Präsidentenwahl im Senegal und soll am 2. April das Amt des Präsidenten übernehmen.
- Faye plant, gegen Ungleichheit und Korruption vorzugehen und strebt grundlegende Reformen sowie Neuverhandlungen von Rohstoffverträgen an.
- Unterstützt wurde Faye vom populären Oppositionsführer Ousmane Sonko, der selbst aufgrund einer Verurteilung nicht antreten durfte.