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Selenskyj: Russland hat 500 Raketen und Drohnen abgefeuert

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuletzt mit Hunderten Raketen und Drohnen angegriffen. "In den vergangenen fünf Tagen hat der Feind mindestens 500 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert", teilte Selenskyj Dienstagabend auf X mit, nachdem er mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak telefoniert hatte. Selenskyj bedankte sich dort bei Sunak für die Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung.

Von russischer Seite wurden am späten Abend indessen Erfolge bei der Luftabwehr gemeldet. Neun ukrainische Raketen seien über der Region Belgorod abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Damit sei ein terroristischer Angriff auf russisches Territorium vereitelt worden. Erfolge der Luftabwehr meldet auch der Gouverneur der russisch besetzten Krim. Über Sewastopol sei eine Rakete abgefangen worden, schreibt Michail Raswoshajew auf Telegram. Niemand sei verletzt worden, Schäden seien nicht entstanden. In mehrere Telegram-Kurzbotschaften heißt es, über verschiedenen Teile von Sewastopol habe es laute Explosionen gegeben.

Das Außenministerium in Wien bekundete Dienstagabend auch im heurigen Jahr seine "volle Solidarität" mit der Ukraine. Russland müsse seine "Truppen abziehen und diesen Angriffskrieg sofort beenden", hieß es in einem Post auf X.

Die britische Regierung teilte zu dem Gespräch mit, Sunak habe sein Beileid zum Ausdruck gebracht angesichts der ukrainischen Opfer, die bei Russlands "barbarischen Luftangriffen" über die Weihnachtszeit verletzt oder getötet worden seien. Das Vereinigte Königreich werde der Ukraine in ihrem Kampf gegen Aggression und Besatzung im Jahr 2024 und in der weiteren Zukunft weiterhin zur Seite stehen.

Bei dem Telefonat habe Sunak die Bemühungen Großbritanniens zu anhaltender militärischer und diplomatischer Unterstützung der Ukraine erläutert, "unter anderem durch weitere Waffenlieferungen". Außerdem gedachte der britische Regierungschef all jenen Ukrainern, "die bei den barbarischen russischen Luftangriffen während der Weihnachtszeit getötet und verletzt wurden", wie der Sprecher sagte.

Russland hatte kurz vor Weihnachten eine der größten Angriffswellen seit Kriegsbeginn gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte gestartet. Dabei wurden mindestens 40 Menschen getötet. Angesichts der Angriffe hatte London vergangene Woche die Lieferung von 200 Luftabwehrraketen an Kiew angekündigt. Die von London bereitgestellten Luft-Luft-Kurzstreckenraketen ASRAAM seien in der Lage, russische Drohnen und Raketen mit "unglaublicher Genauigkeit" abzufangen, erklärte Verteidigungsminister Grant Shapps.

Ankara blockiert unterdessen die Übergabe von zwei Minenräum-Schiffen an die Ukraine. Sie werde die Durchfahrt der beiden der Ukraine von der britischen Marine geschenkten Schiffe durch ihre Gewässer zum Schwarzen Meer nicht gestatten, teilte die Regierung in Ankara mit. Dies verstoße gegen internationale Abkommen zur Durchquerung der zur Türkei gehörenden Meerengen Bosporus und Dardanellen zu Kriegszeiten. Großbritannien hatte im vergangenen Monat angekündigt, zwei Minenräumer der Royal Navy der ukrainischen Marine zu überlassen.

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine vor. "Mit jeder Rakete zeigt Putin, dass er die Ukraine vernichten will", schrieb Baerbock auf X. Mit den von Deutschland gelieferten Flugabwehrsystemen Patriot und Iris-T würden "jeden Tag Menschenleben gerettet". Berlin werde seine Unterstützung fortsetzen, beteuerte die Außenministerin. "Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, solange sie uns brauchen."

ribbon Zusammenfassung
  • Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuletzt mit Hunderten Raketen und Drohnen angegriffen.
  • "In den vergangenen fünf Tagen hat der Feind mindestens 500 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert", teilte Selenskyj Dienstagabend auf X mit, nachdem er mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak telefoniert hatte.
  • Ankara blockiert unterdessen die Übergabe von zwei Minenräum-Schiffen an die Ukraine.