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"Schwangere Person": Rauch erntet Shitstorm auf Twitter

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) spricht auf Twitter von "schwangeren Personen" und erntet dafür einen Shitstorm. Kritik kommt auch von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

In einem Tweet zur neuen Regelung rund um den Mutter-Kind-Pass spricht Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) von "schwangeren Personen" und ernte dafür einen Shitstorm.

Am Freitag endete die Begutachtungsfrist für den Nachfolger des Mutter-Kind-Passes. Diese Novellierung wurde zwar großteils begrüßt, sorgte aber für vereinzelte datenschutzrechtliche Bedenken. Vor allem wurden Fragen geäußert, wer Zugriff auf medizinische Befunde habe. Auf Twitter reagierte Gesundheitsminister Johannes Rauch auf die Kritik der Autorin Beatrice Frasl.

Twitter-Kritik

Dabei verwendet er mehrmals den Begriff "schwangere Person". Von Twitter-Usern folgte prompt die Kritik, dass der Minister doch von schwangeren Frauen sprechen soll. "War Ihre Mutter eine schwangere Person oder eine werdende Mutter! Ich denke eine Mutter!", fragt dort zum Beispiel eine Userin.

Kritik kommt auch von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Sie schreibt dazu: "Als Frau und Feministin würd ich wirklich gerne auch weiter Frau sein dürfen. Ich stehe klar für Freiheit und Selbstbestimmtheit. Aber diese sprachliche "Korrektheit" ist nicht befreiend, sondern beklemmend". 

Auch die FPÖ findet sich unter den Kritiker:innen: "Wie viele schwangere Männer kennen Sie eigentlich, Herr Rauch?", fragt FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung.

Aktivist:innen fordern inklusive Sprache

Immer wieder wird darüber diskutiert, dass auch im Gesundheitsbereich Sprache möglichst inklusiv sein soll. Aktivist:innen kritisieren, dass sich viele Menschen durch die Begriffe Mann und Frau nicht repräsentiert fühlen. Auch nicht-binäre, intersexuelle und trans Menschen können schwanger werden, fühlen sich aber vom Begriff "schwangere Frau" oder "Mutter" nicht angesprochen.

Vor allem, dass auch trans Männer schwanger werden können, wird in der Twitter-Debatte angemerkt. So zum Beispiel: "Es gibt auch schwangere Männer. Das geht nicht in jedes provinzielle Kopferl, is aber so."

ribbon Zusammenfassung
  • Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) spricht auf Twitter von "schwangeren Personen" und erntet dafür einen Shitstorm.
  • Kritik kommt auch von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.