Wiederkehr verurteilt rassistische Aktion und sieht Schuld bei FPÖ
Rechtsextreme feiern den FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl für seine rassistische Aussage indem sie in der Nacht auf Freitag vor dem Laaerberg Gymnasium in Wien-Favoriten ein Plakat anbrachten, auf dem sie Waldhäusls Aussage zustimmen. Kritik an der Aktion, aber auch an Waldhäusl selbst, kommt am Freitag von vielen Seiten.
Der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) verurteilt die Aktion auf das Schärfste. "Wir müssen heute erleben, welche Folgen die hetzerische und menschenverachtende Politik der FPÖ hat. Waldhäusls rassistische Aussagen gegenüber Wiener Schüler:innen waren Anlass für rechtsextreme Angriffe auf ihre Schule", sagt er.
"Schämt euch, FPÖ"
Er sei zutiefst betroffen, sagt Wiederkehr in einem Statement gegenüber PULS 24. "Das ist eine Politik zum Schämen. Das ist eine Politik, die Menschen diffamiert und gefährdet. In diesem Fall junge Menschen." In Wien sei Platz für alle, die etwas zum gemeinsamen Zusammenleben beitragen und sich an unsere Regeln halten. "Menschenverachtende Rassisten gehören nicht dazu! Schämt Euch, FPÖ", kritisiert Wiederkehr.
Kritik auch von den Grünen
Scharfe Kritik kam am Freitagnachmittag auch von Justizministerin Alma Zadić (Grüne). "Wie schnell aus Worten Taten werden zeigt der rechtsextreme Angriff auf die Schule der mutigen Schüler:innen, denen von Gottfried Waldhäusl ihre Zugehörigkeit zu unserer Gesellschaft abgesprochen wurde," schreibt sie auf Twitter. "Wir dürfen diesem Hass keinen Raum geben und müssen uns ihm weiter entschieden entgegenstellen," so die Ministerin.
https://twitter.com/Alma_Zadic/status/1621505181048311808
"Tat muss mit aller Härte verfolgt werden"
"Jemand wie Gottfried Waldhäusl hat in einem politischen Amt nichts verloren", stellt auch der Grüne Parlamentsklub in einer Aussendung fest. Seine "rassistische Hetze" habe "binnen kürzester Zeit zu einer rechtsextremen Aktion gegen Kinder geführt", kritisiert die Jugendsprecherin der Grünen, Barbara Neßler. "Diese Tat muss mit aller Härte verfolgt werden. Es kann nicht sein, dass in Österreich Kinder bereits Angst haben müssen, in die Schule zu gehen“, so die Politikerin.
"Waldhäusls verantwortungslose und hetzerische Aussagen wirken wie ein Brandbeschleuniger für Rechtsextremisten. Damit werden sie in ihrem menschenfeindlichen Denken und Wirken bestärkt. Das ist völlig inakzeptabel und darf in einer Demokratie nicht folgenlos bleiben."
"Äußerungen haben Konsequenzen"
Kritik kommt auch vom Wiener Bildungsdirektor, Heinrich Himmer. Dieser sagt im PULS 24 Interview: „Man sieht welche Konsequenzen solche Äußerungen von Spitzenpolitikern haben. Indem Fall von einem Spitzenpolitiker, der das sicher bewusst gesagt hat.“
Hier gehe es um Kinder und Jugendliche, denen man symbolisiert, dass sie an einem Wiener Gymnasium am falschen Platz seien. „Dass das nicht zu einem friedlichen Miteinander beitragen kann, ist glaube ich für alle einleuchtend“, so Himmer.
Himmer zu Waldhäusl: "Man sieht welche Konsequenzen solche Äußerungen von Spitzenpolitikern haben. "
Wiener Schulen würden aber auch nicht in den Tätigkeitsbereich von Gottfried Waldhäusl fallen, betont Himmer: „Der niederösterreichische Landesrat ist ein niederösterreichischer Landesrat und ich bin froh, dass in Wien die Wiener Politikerinnen und Politiker die Entscheidungen treffen.“
Bildungsminister Polaschek: "Historisches Unverständnis"
Auch Bildungsminister Martin Polaschek kritisiert Waldhäusl im PULS 24 Interview: "Ich weiß nicht, wie man ein solches historisches Unverständnis haben kann und jungen Menschen so begegnet. Wien war schon immer eine Stadt, wo Menschen aus den verschiedensten Bereichen der Monarchie zusammengekommen sind."
Polaschek zu Waldhäusl: "Historisches Unverständnis"
Zusammenfassung
- In der Nacht auf Freitag haben Rechtsextreme ein rassistisches Banner vor dem Laaerberg Gymnasium in Wien Favoriten aufgehängt.
- Der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) verurteilt die Aktion nun auf das Schärfste.
- "Wir müssen heute erleben, welche Folgen die hetzerische und menschenverachtende Politik der FPÖ hat", sagt er in eine Statement.
- Waldhäusls rassistische Aussagen gegenüber Wiener Schüler:innen seien Anlass für rechtsextreme Angriffe auf der Schule gewesen.