Salzburg-Wahl: FPÖ bei Social-Media-Interaktionen auf Platz 1
Am meisten mobilisierte die FPÖ mit Spitzenkandidatin Marlene Svazek in den sozialen Medien. Mit über 173.000 Interaktionen liegt die Partei mit großem Abstand auf Platz 1, wie BuzzValue analysierte. Die Grünen erreichen auf Platz 2 knapp unter 48.000 Interaktionen. Dass gerade die Freiheitlichen im Online-Wahlkampf so stark sind, sei inzwischen "Tradition", erklärt Markus Zimmer, Geschäftsführer von BuzzValue. Die Partei habe eine "große Fanbase und eine große Community" und wisse "die sozialen Medien zu bespielen".
Allein auf den Sozialen Medien zu polarisieren, reicht jedoch nicht, um auch bei den Wahlen erfolgreich zu sein. "Nicht jedes Like ist eine Wählerstimme", betont auch Zimmer. Das zeige sich etwa am Beispiel der MFG besonders gut. Die Partei würde zwar online viel Lärm machen, wird jedoch laut aktuellen Umfragen bei der Wahl nur eine geringe Rolle spielen
Wie wichtig ist Social Media im Wahlkampf?
"Je regionaler eine Wahl wird, desto weniger nehmen soziale Medien direkt Einfluss", betont Zimmer. Bei Nationalrats- oder Bundespräsidentschaftswahlkämpfe sei der Online-Wahlkampf zentraler, aber auch bei Regionalwahlen liefere Social Media die Möglichkeit, "an Leute heranzukommen, die bei Wahlkampfveranstaltungen nicht erreicht werden können".
Im ländlichen Bereich sei nach wie vor Facebook das dominierende Netzwerk, aber auch andere Medien werden immer wichtiger. Instagram ist bereits etabliert, TikTok würde indes eine immer größere Rolle spielen, so der Experte. Twitter sei zwar sehr "nischig", sorge aber für eine "beachtliche Reichweite". "Alles, was heute auf Twitter steht, kann morgen in der Kronenzeitung oder auf PULS 24 zu sehen sein", betont Zimmer.
Geld für den Wahlkampf in den Sozialen Medien einzurechnen, ist inzwischen ein fixer und steigender Anteil der Wahlkampfkosten - wenn auch in absoluten Zahlen ein relativ geringer. "Klassische Medien, TV oder Print verursachen immer noch die meisten Kosten", so Zimmer. Aus den Daten von BuzzValue lässt sich auch herauslesen, dass mehr Geld nicht zwingend zu mehr Interaktion führt. So hatten etwa die NEOS ein mehr als fünfmal größeres Online-Werbebudget als die KPÖ plus - die Liberalen landeten bei den Interaktionen jedoch auf dem letzten Platz.
Zusammenfassung
- Die sozialen Medien werden für die Politik immer wichtiger.
- Markus Zimmer, der Geschäftsführer von BuzzValue, analysiert, wie sich die Parteien im Salzburger Landtags-Wahlkampf online geschlagen haben.