Salvadorianer stimmen über Präsidenten und Parlament ab
Im Kampf gegen Gangs herrscht in dem kleinsten mittelamerikanischen Land seit fast zwei Jahren der Ausnahmezustand. Mehr als 75.000 mutmaßliche Bandenmitglieder wurden bereits festgenommen. Zwar ging die Gewalt in El Salvador deutlich zurück, allerdings prangern Aktivisten die Verletzung von Menschenrechten an.
Eigentlich verbietet die Verfassung El Salvadors die direkte Wiederwahl des Präsidenten. Regierungstreue Verfassungsrichter hatten allerdings Bukeles Kandidatur für eine zweite, fünfjährige Amtszeit erlaubt. Für den Wahlkampf ließ sich der 42-jährige Staatschef für sechs Monate beurlauben.
Es sind rund 6,2 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, neben dem Präsidenten auch die 60 Abgeordneten des Parlaments neu zu wählen. Im Kongress dürfte Bukeles Partei Nuevas Ideas (Neue Ideen) ihre bestehende Zweidrittelmehrheit ausbauen. Die neue Regierung soll am 1. Juni ihr Amt antreten.
Zusammenfassung
- In El Salvador, dem kleinsten mittelamerikanischen Land, finden Wahlen statt, bei denen der umstrittene Staatschef Nayib Bukele vor einer sicheren Wiederwahl steht.
- Trotz des seit fast zwei Jahren andauernden Ausnahmezustands im Kampf gegen Gangs, bei dem mehr als 75.000 mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen wurden, könnte Bukeles Partei Nuevas Ideas ihre Zweidrittelmehrheit im Parlament ausbauen.
- Obwohl die Verfassung die direkte Wiederwahl des Präsidenten eigentlich verbietet, haben regierungstreue Verfassungsrichter Bukeles Kandidatur für eine zweite Amtszeit erlaubt.