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Russischer Luftangriff auf Kiew: Vater und Sohn (4) tot

Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew sind in der Nacht auf Sonntag ein Mann und sein vierjähriger Sohn getötet sowie drei Menschen verletzt worden.

Das teilten ukrainische Rettungsdienste in der Früh über die Nachrichten-App Telegram mit. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor erklärt, zwei russische Raketen seien auf die Hauptstadt zugesteuert.

Unterdessen meldete der Gouverneur der westrussischen Grenzregion Kursk 13 Verletzte infolge eines ukrainischen Luftangriffs.

Wie Journalisten berichteten, gab es Explosionen im Zentrum und im Osten der Stadt. In Kiew heulten die Warnsirenen. Am Nachthimmel waren demnach mindestens zwei Blitze zu sehen. Die Kiewer Militärverwaltung teilte mit, dass die Luftabwehrsysteme der Stadt aktiviert worden seien, um die Angriffe abzuwehren. Opfer oder Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe waren außer Kiew auch andere ukrainische Regionen von russischen Luftangriffen betroffen. In fünf weiteren Regionen habe es Drohnenangriffe gegeben, erklärte die Luftwaffe. Auch nach Angaben des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klischko, waren Luftabwehrsysteme im Einsatz.

13 Verletzte in Kursk

Russland zerstörte eigenen Angaben zufolge mehrere von der Ukraine abgefeuerte Drohnen und ballistische Raketen über seinem Territorium. 14 Drohnen und vier Raketen seien am Sonntag über der Region Kursk abgeschossen worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. 16 Drohnen seien über der Region Woronesch abgefangen worden, drei über der Region um Belgorod, jeweils eine über Brjansk und Orlow.

In der russischen Stadt Kursk wurden unterdessen mindestens 13 Menschen durch Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Rakete verletzt, zwei von ihnen schwer.

Das Kernkraftwerk Kursk arbeitet indes nach Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom normal. Man habe aber beschlossen, die Anzahl der Arbeiter beim Bau einer neuen Anlage in der Region wegen des Ausnahmezustandes zu reduzieren. Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge sprach Rosatom-Chef Alexej Lichatschew am Telefon mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, über die Lage in dem AKW in der Grenzregion zur Ukraine.

Als Reaktion auf den seit fünf Tagen anhaltenden Vorstoß der ukrainischen Armee in der westrussischen Grenzregion Kursk waren in der Ukraine mögliche russische Luftangriffe befürchtet worden. Seit dem Beginn ihres Vorstoßes am Dienstag drang die ukrainische Armee in der Region Kursk unabhängigen Beobachtern zufolge offensichtlich mehrere Dutzend Kilometer weit vor.

Atomkraftwerk arbeitet weiter

Das Kernkraftwerk Kursk arbeitet indes nach Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom normal. Man habe aber beschlossen, die Anzahl der Arbeiter beim Bau einer neuen Anlage in der Region wegen des Ausnahmezustandes zu reduzieren. Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge sprach Rosatom-Chef Alexej Lichatschew am Telefon mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, über die Lage in dem AKW in der Grenzregion zur Ukraine.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich am Samstagabend in seiner abendlichen Ansprache erstmals zu der Offensive und sagte, Kiew versuche, den Krieg nach Russland zu "verlagern".

Russland startet fast jede Nacht massive Drohnen- und Raketenangriffe auf Städte in der Ukraine. Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg. Staatschef Selenskyj drängt die Verbündeten seit Wochen, schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew wurden ein Mann und sein vierjähriger Sohn getötet und drei weitere Menschen verletzt.
  • In der russischen Grenzregion Kursk wurden 13 Menschen durch Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Rakete verletzt, zwei davon schwer.
  • Die Kiewer Militärverwaltung aktivierte die Luftabwehrsysteme, um die Angriffe abzuwehren, während Explosionen im Zentrum und Osten der Stadt gemeldet wurden.