Gregory: Bei SPÖ-Streit wird "keiner als Gewinner aussteigen"
Klärung und Klarheit: Das wünschen sich einige der "Pro und Contra"-Gäste vor der Tagung der SPÖ-Gremien. Denn derzeit gebe die Partei "ein desaströses Bild ab", klagt Michael Lindner, Landesvorsitzender der oberösterreichischen SPÖ. Die Stimmung innerhalb der Partei sei aktuell in einem "unerträglichen Zustand".
"Streit geht ganz klar von Doskozil aus"
Auch Journalistin Annelise Rohrer sieht sich angesichts der Streitereien zwischen Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil in einer "Schockstarre". Sie habe schon "sehr viele Obmann-Massaker gesehen", aber der aktuelle Zustand sei durch die "Brutalität" einmalig. "Ich hätte der SPÖ diese Art von Disziplinlosigkeit und diese Art von gegenseitiger Verachtung eigentlich nicht zugetraut", so Rohrer. Die Sozialdemokraten seien einfach in einer Situation, "wo die Abstimmung keine Ruhe hineinbringt".
Schuld an der Lage sei laut dem SPÖ-nahen Musiker Roman Gregory "ganz klar" Doskozil. Der burgenländische Landeshauptmann habe durch sein Verhalten der Partei "im Vorfeld soweit geschadet, das hier keiner als Gewinner aussteigen kann", sagt Gregory bei "Pro und Contra".
Spekulation um dritten Kandidaten
"Wenn Pamela Rendi-Wagner die Abstimmung gewinnt, wird sie trotzdem geschwächt aus diesem Prozess herausgehen und genauso wird Herr Doskozil sehr viele Feinde haben", führt der Musiker seinen Standpunkt weiter aus. Demnach brauche es jemanden, "der prinzipiell die Strukturen der Partei komplett durcheinander würfelt".
Als mögliche Kandidaten könne sich Gregory sowohl den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, wie auch den Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker oder die Nationalratsabgeordnete Doris Bures vorstellen. Die genannten SPÖ-Politiker hätten laut dem Musiker die nötige Authentizität, um Inhalte glaubwürdig zu vermitteln.
Wen sieht Wiener Basis an der Spitze?
PULS 24 Reporterin Nina Flori befragt die SPÖ, ob sie Team Rendi oder Team Doskozil sind.
Auch Paul Stich, Chef der Sozialistischen Jugend, hält einen dritten Kandidaten für möglich. "Es geht weder um Pamela Rendi-Wagner als Person noch um Hans Peter Doskozil, sondern es geht schlicht und ergreifend darum, dass wir uns insofern zusammenraufen, dass wir als Partei bei den kommenden Nationalratswahlen den ersten Platz machen und Mehrheiten jenseits von Schwarz-Blau bilden", meint Stich.
Zusammenfassung
- Die SPÖ-Führungsdebatte führe innerhalb der Partei zu einem "unerträglichen Zustand", meint Michael Lindner bei "Pro und Contra".
- Annelise Rohere hingegen zeigt sich durchwegs schockiert über die "Brutalität", mit der die Streitereien an der Parteispitze geführt werden.
- Roman Gregory und Paul Stich hingegen halten eine dritte Kandidatur für möglich.
- Denn nach allem könne sich laut Gregory weder Pamela Rendi-Wagner, noch Hans Peter Doskozil als Gewinner sehen.