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Resolution für Selenskyj in Parlament gescheitert

Heute, 18:31 · Lesedauer 2 min

Vor den Augen der anwesenden EU-Kommission ist im ukrainischen Parlament eine Resolution zur Unterstützung von Präsident Wolodymyr Selenskyj gescheitert. In der zum dritten Jahrestag der russischen Invasion einberufenen Sondersitzung erhielt das entsprechende Dokument statt der notwendigen 226 nur 218 Stimmten. Mit der Resolution wollte die Parlamentsführung eigentlich symbolisch Selenskyj unterstützen, dem der Kriegsgegner Russland immer wieder die Legitimität abspricht.

54 im Sitzungssaal registrierte Abgeordnete beteiligten sich nicht an dem Votum. Darunter waren auch 38 Vertreter der Präsidentenpartei "Diener des Volkes". "Die Oberste Rada erinnert ein weiteres Mal daran, dass der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj in freien, transparenten, demokratischen Wahlen gewählt wurde. Sein Mandat wird vom ukrainischen Volk und der Obersten Rada der Ukraine nicht in Zweifel gezogen", hieß es in dem Papier. Zudem wurde auf den Artikel 108 der Verfassung der Ukraine hingewiesen, wonach das amtierende Staatsoberhaupt sein Amt bis zum Amtsantritt des nächsten gewählten Präsidenten ausübe.

Selenskyjs reguläre Amtszeit endete im Mai vergangenen Jahres. Aufgrund des geltenden Kriegsrechts können jedoch keine Wahlen angesetzt werden. Bisher konnte sich der ukrainische Staatschef auf wechselnde Mehrheiten im Parlament stützen, da die Abgeordneten seiner eigenen Partei nicht immer in ausreichender Zahl anwesend sind. Ohne parlamentarische Unterstützung können internationale Abkommen wie ein Friedensvertrag mit Russland oder das diskutierte Rohstoffabkommen mit den USA nicht ratifiziert werden und in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump hatte Selenskyj zuletzt als "Diktator ohne Wahlen" attackiert. Die Ukraine wehrt sich seit drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion.

Zusammenfassung
  • Im ukrainischen Parlament scheiterte eine Resolution zur Unterstützung von Präsident Selenskyj mit 218 von benötigten 226 Stimmen. 54 Abgeordnete, darunter 38 von Selenskyjs eigener Partei, nahmen nicht teil.
  • Die Resolution sollte die Legitimität Selenskyjs unterstreichen, die von Russland angezweifelt wird. Selenskyjs Amtszeit endete regulär im Mai letzten Jahres, aber aufgrund des Kriegsrechts sind keine Wahlen möglich.
  • Ohne die Unterstützung des Parlaments können wichtige internationale Abkommen, wie ein Friedensvertrag mit Russland, nicht ratifiziert werden. US-Präsident Donald Trump kritisierte Selenskyj als 'Diktator ohne Wahlen'.