Republik Moldau kehrt Ex-Sowjet-Länderbund den Rücken
Das gab Parlamentspräsident Igor Grosu (proeuropäische Partei Aktion und Solidarität/PAS) am Montag in Chisinau bekannt. Nach Beratungen mit Staatspräsidentin Maia Sandu, der Regierung, sowie mit Vertretern der Zivilgesellschaft habe er beschlossen, als Erstes den umgehenden Austritt seines Landes aus der interparlamentarischen Versammlung der GUS-Mitgliedstaaten zu beantragen, teilte Grosu mit.
https://twitter.com/Igor_Grosu_md/status/1658000607574106112
Verurteilung des "barbarischen Angriffs" Russlands
Nachdem ein Gründungsmitglied der GUS, nämlich die Russische Föderation, ein anderes Gründungsmitglied - die Ukraine - "barbarisch angegriffen, Teile ihres Territoriums besetzt und zahllose ihrer Bürger getötet" habe, könne "von einer Gemeinschaft keine Rede mehr" sein, stellte der moldauische Parlamentspräsident klar.
Grosu zufolge wird Moldaus GUS-Austritt schrittweise erfolgen, insgesamt sei das Verfahren "recht kompliziert und zeitaufwendig". Nach 30 Jahren GUS-Mitgliedschaft könne man jedoch ohne Wenn und Aber schlussfolgern, dass diese nicht einmal dazu beigetragen habe, den eingefrorenen Konflikt seines Landes mit dem abtrünnigen Transnistrien beizulegen und den Abzug der russischen Armee bzw. der sogenannten "Friedenstruppen" zu bewirken. Auch habe die GUS-Mitgliedschaft Moldau keineswegs "vor einer Gas-Erpressung mitten im Winter" bewahrt, so Grosu.
Hoffnung auf europäische Zukunft
Regierung und Parlament würden im Zuge des Austrittsverfahrens nun bezüglich "der nächsten Schritte" entscheiden - Schritte, die die moldauischen Bürger "von uns erwarten, damit ihre Kinder auf eine stabile, europäische Zukunft hoffen können", fügte der moldauische Parlamentspräsident hinzu.
Zusammenfassung
- Die Republik Moldau distanziert sich weiter von Russland und tritt aus dem Bund Unabhängiger Staaten aus. Dieser wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion zwischen mehreren Ex-Sowjet-Staaten gegründet.
- Regierung und Parlament würden im Zuge des Austrittsverfahrens nun bezüglich "der nächsten Schritte" entscheiden - Schritte, die die moldauischen Bürger "von uns erwarten, damit ihre Kinder auf eine stabile, europäische Zukunft hoffen können".