Regierung will Gesundheitssystem vor Sommer reformieren
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) haben erste Schritte zur Reform des Gesundheitssystems angekündigt. Angekündigt wurden:
- Zusätzliche Stellen für Kassenärzt:innen
- Der Ausbau der Primärversorgung
- Mehr Vorräte an wichtigen Medikamenten
- Digitale Angebote
- Verbesserungen bei der psychosozialen Versorgung.
Vor dem Sommer soll ein Maßnahmenpaket vorgelegt werden.
Im April wurden in mehreren österreichischen Spitälern Betten gesperrt, Oberärzte warnten vor einem Ausfall der Notaufnahme-Stationen. Also Probleme dafür sehen auch Experten, dass Reformen verschlafen wurde. Eine Abwärtsspirale müsse nun gebrochen werden, so Gesundheitsökonom Thomas Czypionka im Interview mit PULS 24.
15 Jahre zu spät?
Strukturprobleme wurden "seit mindestens 15 Jahren verschleppt" und hätten sich nun "zugespitzt", so Bundeskanzler Nehammer. Es seien "ernste Themen". Das Gesundheitssystem soll rasch gestärkt werden, so Gesundheitsminister Rauch. Auch er sieht einen "hohen Reformbedarf", Gesundheit müsse "für alle Menschen in Österreich leistbar sein".
Als Probleme sehen die Regierungsmitglieder den Mangel an Kassenärzten in allen Bereichen. Es gebe auch zu wenige Hausärzte in besstimmten Regionen. Auch strukturelle Aspekte wie die Überlastung des Gesundheitspersonals, die Engpässe bei Medikamenten-Versorgung und die Abwanderung von Menschen, die in Österreich Medizin studiert haben, verschlechtern die medizinische Grundversorgung in Österreich.
Präsentation von Maßnahmen im Juni
Kanzler und Gesundheitsminister werden noch im Juni entsprechende Gesetzesinitiativen zum Thema Gesundheit vorlegen.
Österreichs Gesundheitssystem am Limit
In Österreichs Kliniken herrscht akuter Personalmangel. Die Folge: Zweidrittel der Betroffenen denkt schon regelmäßig an Kündigung, wie eine aktuelle Studie zeigt. PULS 24 besucht den Kinderarzt George Zabaneh, der seine Stelle im Spital aufgegeben hat.
Zusammenfassung
- Erste Schritte für die Reform sollen gesetzt werden.
- Neue Stellen für Kassenärzt:innen sollen geschaffen werden, die Primärversorgung soll ausgebaut werden, sowie die psychosoziale Versorgung.
- Maßnahmen sollen im Juni präsentiert werden.