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"Radikalisierte Person": Brüsseler Attentäter wurde von Geheimdienst überwacht

Der tunesische Mann, der verdächtigt wird, in Brüssel zwei schwedische Fußballfans erschossen zu haben, kam 2011 auf die italienische Insel Lampedusa. Der Islamische Staat (IS) bekannte sich Dienstagabend zu der Tat.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ANSA hielt sich der 45-Jährige einige Zeit in Italien auf, reiste dann nach Schweden, und wurde von dort vermutlich ausgewiesen. Das bestätigte eine italienische Regierungsquelle am Dienstag. Der Mann kehrte nach Italien zurück, wo er 2016 von der Polizei in Bologna als radikalisierte Person identifiziert und auch von Geheimdiensten überwacht wurde. Danach zog er nach Belgien.

Er wird verdächtigt, Montagabend zwei schwedische Staatsbürger erschossen zu haben. Bei seiner Verhaftung am Dienstag wurde er von der Polizei angeschossen und verstarb.

IS bekannte sich zu Anschlag

Die Extremisten-Gruppierung Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag vom Montag in Brüssel bekannt. Einer ihrer Kämpfer habe die Tat verübt, teilte der IS am Dienstagabend über seinen Kanal auf dem Messengerdienst Telegram mit. 

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Nahost hat Italien die Sicherheitsvorkehrungen zur Vorbeugung fundamentalistischer Anschläge verschärft. So wird die Lage in den Flüchtlingseinrichtungen aus Sorge vor radikalisierten Migranten streng beobachtet, verlautete aus dem Innenministerium.

Keine "unmittelbare Gefahr" für Italien

Vor dem Petersplatz bildeten sich am Mittwoch indes lange Schlangen vor den Metalldetektoren. Die Kontrollen in und außerhalb des Vatikans wurden erhöht. Auch die Carabinieri auf dem Petersplatz trugen kugelsichere Westen und Maschinengewehre.

Italiens stellvertretender Ministerpräsident und Außenminister Antonio Tajani sagte am Dienstag, dass es derzeit keine Berichte über eine direkte terroristische Bedrohung für Italien gebe. "Die Sicherheitsvorkehrungen wurden bereits vor einigen Tagen erhöht, wir haben alles unter Kontrolle. Die präventiven Maßnahmen in Italien laufen auf Hochtouren, aber es gibt keine Berichte über eine unmittelbare Gefahr", sagte Tajani dem Radiosender RAI.

ribbon Zusammenfassung
  • Der tunesische Mann, der verdächtigt wird, in Brüssel zwei schwedische Fußballfans erschossen zu haben, kam 2011 auf die italienische Insel Lampedusa.
  • Er wurde 2016 von der Polizei in Bologna als radikalisierte Person identifiziert und auch von Geheimdiensten überwacht.
  • Die Extremisten-Gruppierung Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag vom Montag in Brüssel bekannt.
  • Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Nahost hat Italien die Sicherheitsvorkehrungen zur Vorbeugung fundamentalistischer Anschläge verschärft.