Pilnacek-Mitschnitte: Stocker nimmt Stefan Petzner ins Visier
Die am Dienstag bekannt gewordenen geheimen Gesprächsmitschnitte des verstorbenen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek sorgen für Aufruhr. Darin wirft dieser der ÖVP und vor allem Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka Interventionsversuche bei der Justiz über ihn vor. Er habe dies aber immer abgelehnt.
Die ÖVP sieht darin naturgemäß eine politische Kampagne. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker wollte in einer Pressekonferenz die Frage nach den Hintermännern des Audio-Mitschnitts aufwerfen.
Stocker verdächtigt Stefan Petzner
Dabei bezog er sich unter anderem auf Äußerungen von PR-Berater Stefan Petzner. Dieser habe in einer TV-Sendung am 6. November 2022 gemeint: "Auf den Wolfgang Sobotka kommt noch einiges zu, er weiß es nur noch nicht." Diese Äußerungen würden einige Fragen aufwerfen, "die beantwortet werden müssen".
Er deutete angesichts der Äußerungen Petzners, dem Stocker weiterhin FPÖ-Verbindungen nachsagt, an, dass die FPÖ in die Erstellung des Mitschnitts beteiligt gewesen sei. Beschuldigen will Stocker laut eigener Aussage Petzner nicht. "Ich unterstelle überhaupt nichts, aber ich stelle Fragen", meinte er auf Nachfrage.
Dass Petzner die Äußerungen im Fernsehen weit vor Aufzeichnung des Pilnacek-Gesprächs im Sommer 2023 sagte, sieht Stocker nicht als Widerlegung seiner These, sondern sogar als Indiz.
Toth zu Pilnacek-Tape: "Sehr wichtiges Zeitdokument"
Zusammenfassung
- ÖVP-Generalsekretär wollte in einer eilig einberufenen Pressekonferenz Fragen zu den Hintermännern des Pilnacek-Gesprächmitschnitts stellen.
- Ins Visier nahm er vor allem Ex-BZÖ-Politiker und PR-Berater Stefan Petzner.
- Dieser habe in einer TV-Sendung am 6. November 2022 gemeint: "Auf den Wolfgang Sobotka kommt noch einiges zu, er weiß es nur noch nicht."
- Beschuldigen will Stocker laut eigener Aussage Petzner nicht. "Ich unterstelle überhaupt nichts, aber ich stelle Fragen", meinte er auf Nachfrage.