Umbau bei steirischer ÖVP ein Jahr vor Landtagswahl
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß hat am Montag das Handtuch geworfen. Ihr folgt Karlheinz Kornhäusl, Facharzt für Innere Medizin. Die Neuen wurden am Montag nach einer Landesparteivorstandssitzung von LH Christopher Drexler vorgestellt.
"Hoher Preis"
Die steirische Gesundheitslandesrätin und Ex-Ministerin Bogner-Strauß hatte nur wenige Tage nach Seitinger überraschend ebenfalls ihren Rückzug bekannt gegeben. In einer Stellungnahme hieß es: "In den vergangenen Tagen zeigte sich - auch mit dem Hintergrund des Rücktritts von Hans Seitinger -, dass der hohe Einsatz und die Belastung in vielen Bereichen meiner Arbeit mir als Politikerin und vor allem als Mensch einen hohen Preis abverlangen."
"Ich möchte mich bei allen Mitstreiterinnen und Kolleginnen, beim Koalitionspartner und vor allem bei meinem Team für die Zusammenarbeit in den vergangenen rund vier Jahren bedanken", hieß es weiter. Vieles sei gelungen. "Dankbar für die Möglichkeit meinem geliebten Heimatland in dieser Funktion dienen zu können, verabschiede ich mich", schloss Bogner-Strauß.
Konzentration auf Nationalrat
Sie hatte beim Landesparteivorstand Montagvormittag, bei dem zunächst nur die Nachfolge von Seitinger beraten und beschlossen werden sollte, um Entpflichtung ihres Mandats als Landesrätin ersucht. Künftig wolle sie sich auf ihre Arbeit als ÖVP-Frauenchefin und als Mandatarin zum Österreichischen Nationalrat konzentrieren.
Dorthin kann Bogner-Strauß angesichts ihrer prominenten Platzierung bei der Nationalratswahl 2019 jederzeit zurückkehren. Die vormalige Frauenministerin war sowohl auf der steirischen Landesliste als auch im Regionalwahlkreis Graz und Umgebung auf Platz eins gesetzt. Auf der Bundesliste war sich mit Platz sechs zusätzlich abgesichert. Insofern gibt es mehrere Möglichkeiten, wessen Mandat Bogner-Strauß übernehmen könnte, in erster Linie kämen die steirischen Sitze von Karl Schmidhofer und Ernst Gödl in Frage. Bogner-Strauß gehörte dem Nationalrat einige Monate nach November 2017 vor ihrem Wechsel in die Bundesregierung sowie ein halbes Jahr 2019 vor ihrem Umstieg in die Landespolitik an.
Zusammenfassung
- Die steirische ÖVP baut ein Jahr vor der Landtagswahl die Regierung um: Auf Agrarlandesrat Hans Seitinger, der vergangene Woche aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt verkündet hat, folgt EU-Mandatarin Simone Schmiedtbauer.
- Die vormalige Frauenministerin war sowohl auf der steirischen Landesliste als auch im Regionalwahlkreis Graz und Umgebung auf Platz eins gesetzt.
- Auf der Bundesliste war sich mit Platz sechs zusätzlich abgesichert.