Rendi-Wagner erklärt, warum sie keinen Wahlkampf um Parteispitze führt
"Ich führe keine Wahlkämpfe innerhalb meiner eigenen Partei", erklärt Rendi-Wagner nach dem Parteipräsidium am Donnerstag. Sozialdemokraten sollten, ihrer Meinung nach, eher miteinander statt gegeneinander kämpfen.
Auch ein Fairness-Abkommen, wie es der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler gefordert hat, sei laut der SPÖ-Chefin nicht notwendig. "Wenn ich keinen Wahlkampf gegeneinander mache, dann brauche ich kein Fairness-Abkommen und wenn ich eines gebraucht hätte, dann vor viereinhalb Jahren", erklärt Pamela Rendi-Wagner gegenüber den Medien und holt dabei zum Seitenhieb gegen Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aus. Denn seit 2018 schießt Doskozil immer wieder gegen Rendi-Wagner als Parteichefin.
Auch Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch wurde nach einer Wahlkampf-Tour der Parteichefin gefragt, dieser verwies auf ihren vollen Terminkalender und auf jene Termine, die Rendi-Wagner offiziell in ihrer Rolle als Partei- und Klubvorsitzende im Land wahrnimmt.
"Jede Klassensprecherwahl demokratischer"
In der Arbeiterhochburg Steyr in Oberösterreich hat Babler am Dienstag seine "Basis"-Tour, quasi den parteiinternen Wahlkampf um den SPÖ-Vorsitz gestartet und ist dort mit eben jener Basis auf Tuchfühlung gegangen. Er selbst hoffe auf ein "klares Wahlergebnis", wie er gegenüber PULS 24 erklärt. Kritik äußerte Babler hingegen in Richtung Rendi-Wagner und Doskozil, die sich beide keiner Stichwahl stellen wollen. Dieses Verhalten zeige "wenig Respekt gegenüber den Mitgliedern". "Jede Klassensprecherwahl in Österreich geht demokratischer zu, dass man dann einfach den Klassensprecher wählt, mit einer absoluten Mehrheit", ergänzt er im PULS 24 Interview.
Babler: "Hoffe auf ein klares Wahlergebnis"
PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz hat Andreas Babler interviewt.
Doskozil auf Freundschaftstour
Auch Doskozil begibt sich auf Tour. Seine nicht zufällig so benannte "Freundschaftstour" soll ihn vornehmlich an Wochenenden durch alle Bundesländer führen. Unter der Woche habe er ja als Landeshauptmann genug zu tun, ist wohl die unterschwellige Botschaft. Der einzige Groß-Event findet in Knittelfeld statt. Sein Programm hat Doskozil als erster vorgelegt.
Zusammenfassung
- Während Andreas Babler und Hans Peter Doskozil bereits emsig auf Stimmenfang ist, hat sich die amtierende SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bisher eher ruhig verhalten.
- In einem Pressestatement erklärt sie nun, warum sie nicht auf große Wahlkampf-Tour fährt.