APA/APA/ROLAND SCHLAGER/ROLAND SCHLAGER

ÖVP-interner Schlagabtausch zur "Normalitäts"-Debatte

Die von der ÖVP selbst losgetretene "Normalitäts"-Debatte hat nun zu einem parteiinternen Schlagabtausch geführt: "Für mich ist die gesamte derzeitige Debatte - mit 'ich oder du', 'wir gegen' oder 'unsere Leute' und andere Begriffe - unverständlich. Sie geht an den Themen der Menschen vollständig vorbei", meinte der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas. Diese Kritik sei "entbehrlich", erntete Karas dafür prompt einen Rüffel von ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker.

Angesprochen auf die mahnenden Worte von Alexander Van der Bellen bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele sagte Karas laut "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) bei "Tirol Live": "Ich unterstütze den Herrn Bundespräsidenten, wenn er sagt, dass er bedauert, dass es einen Mangel an Mut gibt, einen Wettbewerb der Ideen zu forcieren, Visionen zu artikulieren und Politik zu argumentieren."

Für Unmut sorgte Karas damit bei seinen Parteikollegen. Die Kritik an der politischen Linie der ÖVP sei "entbehrlich", kritisierte Generalsekretär Stocker am Donnerstag in einer Aussendung. "Es geht nicht um Aus-, sondern um Abgrenzung. Das ist ein wesentlicher Unterschied und im politischen Geschehen auch notwendig. Wir sehen die Normalität als Teil der Politik der Volkspartei und lassen uns diese Begrifflichkeiten nicht ausschließen", so Stocker und sprach von "unnützen Wortgefechten".

Karas scherte in der Vergangenheit immer wieder aus der Parteilinie aus. Wer 2024 für die ÖVP als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl antritt, ist noch nicht bekannt.

ribbon Zusammenfassung
  • Sie geht an den Themen der Menschen vollständig vorbei", meinte der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas.
  • Diese Kritik sei "entbehrlich", erntete Karas dafür prompt einen Rüffel von ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker.
  • Die Kritik an der politischen Linie der ÖVP sei "entbehrlich", kritisierte Generalsekretär Stocker am Donnerstag in einer Aussendung.
  • Das ist ein wesentlicher Unterschied und im politischen Geschehen auch notwendig.