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ÖVP-Bundes- und Landeslisten für Nationalratswahl fixiert

Bundeskanzler Karl Nehammer führt die Bundesliste der ÖVP für die Nationalratswahl an, hinter ihm folgen Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Finanzminister Magnus Brunner. Die ersten 30 Plätze hat der Bundesparteivorstand der Volkspartei am Freitag per Umlaufbeschluss fixiert. ÖVP-Landeslisten wurden am Freitag in Niederösterreich und der Steiermark beschlossen, damit hat sich die Volkspartei in allen Bundesländern auf Kandidaten und Kandidatinnen festgelegt.

Auf den Plätzen vier bis sechs folgen auf der Bundesliste Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, der oberösterreichische Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Familienministerin Susanne Raab. Auf Platz sieben findet sich Generalsekretär Christian Stocker, auf Platz acht ÖVP-Frauenchefin und Nationalratsabgeordnete Juliane Bogner-Strauß, auf Platz neun Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der die ÖVP-Tirol bei der Wahl anführt, und auf Platz zehn Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die in Niederösterreich auf Platz zwei gereiht ist.

Über die Bundesliste holte die ÖVP 2019 acht Mandate. Einen Vorzugsstimmenwahlkampf mit eigenem Modell soll es nicht geben, die Partei setzt hier auf das gesetzliche System. Realistisch dürften die Kandidaten bis Platz 13 Chancen auf einen Parlamentseinzug haben, da diverse davor gereihte Bewerber in den Ländern abgesichert sind. Den nimmt der erfahrene U-Ausschuss-Fraktionschef Andreas Hanger ein. Schafft die ÖVP wieder eine Regierungsbeteiligung, könnte sogar der älteste Abgeordnete derzeit, Rudolf Taschner, auf Platz 17, eine kleine Chance haben.

Ziemlich aussichtslos in Sachen Wiedereinzug in den Nationalrat sieht es für Kira Grünberg aus, die ebenfalls zur Gruppe jener Quereinsteiger gehörte, die unter Sebastian Kurz (ÖVP) ins Parlament kamen. Sie steht auf Platz 20. Noch hinter ihr kommt der Seilbahn-Lobbyist Franz Hörl auf Platz 21. Andere wie die auf Platz 18 gereihte Johanna Jachs werden es schwer haben, sie könnte aber mittels Vorzugsstimmen in Oberösterreich reüssieren.

Das derzeitige schwarze Regierungsteam ist auf Bundes- und Landeslisten großteils abgesichert, Innenminister Gerhard Karner findet sich etwa an der Spitze der niederösterreichischen Liste. Martin Kocher, der sich nicht auf der Bundesliste befindet, gilt dagegen als aussichtsreicher Kandidat für den Job als neuer OeNB-Gouverneur. Auch Brunner ist Anwärter auf einen Top-Job, nämlich jenen des EU-Kommissars. Er findet sich nicht nur auf der Bundesliste weit oben, sondern ist auch Vorarlberger Spitzenkandidat.

Wie nach entsprechenden Medienberichten erwartet, tritt Außenminister Alexander Schallenberg nicht an, genauso wie Bildungsminister Martin Polaschek. Er habe es für sich ausgeschlossen, für den Nationalrat zu kandidieren. Für eine Regierung würde er als Experte wieder zur Verfügung stehen, Nehammer will er weiterhin unterstützen, teilte Polascheks Sprecher der APA mit. Klubobmann August Wöginger führt die oberösterreichische Landesliste an.

Die Bundesliste würde jedes Bundesland und die verschiedensten Berufssparten abdecken, wird Stocker in einer Aussendung zitiert. Die Bundes- und Landeslisten würden zudem zeigen, dass die ÖVP "die Partei in der Mitte unserer Gesellschaft" sei, betonte Spitzenkandidat Nehammer. Er zeigte sich "stolz, dieses starke Team anführen zu dürfen und in den kommenden drei Monaten um das Vertrauen der Menschen und den Auftrag, das Land weiter zu gestalten, zu werben."

Auch in der Steiermark und Niederösterreich fixierte die ÖVP ihre Listen: Wirtschaftsbund-Generalsekretär und Nationalratsabgeordneter Kurt Egger liegt in der Steiermark auf Platz eins, dahinter folgen die Nationalratsabgeordneten Corinna Scharzenberger und Joachim Schnabel auf Platz zwei und drei. In Niederösterreich bilden - wie schon länger bekannt - Karner und Tanner eine "Doppelspitze". Auf Platz drei rangiert einer Aussendung zufolge Harald Servus, Direktor des Wirtschaftsbundes Niederösterreich. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) verzichtet ebenso auf eine Wiederkandidatur wie die Abgeordneten Eva Maria Himmelbauer und Michaela Steinacker.

Weitere Abgänge sind etwa die Routiniers Karlheinz Kopf, Hermann Gahr, Johann Singer und Nikolaus Prinz. Maria Großbauer steigt ins Kultur-Management um, Martina Kaufmann in die steirische Landespolitik.

ribbon Zusammenfassung
  • Bundeskanzler Karl Nehammer führt die Bundesliste der ÖVP für die Nationalratswahl an, gefolgt von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Finanzminister Magnus Brunner.
  • Die ersten 30 Plätze der Bundesliste wurden per Umlaufbeschluss festgelegt, wobei die ÖVP 2019 acht Mandate über die Bundesliste sicherte.
  • Realistische Chancen auf einen Parlamentseinzug haben Kandidaten bis Platz 13, darunter der erfahrene U-Ausschuss-Fraktionschef Andreas Hanger auf Platz 13 und Rudolf Taschner auf Platz 17.