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Österreichs Zahlungen für UNHCR 2020 gestiegen

Nach einem Einbruch in den vergangenen beiden Jahren steigen die Zahlungen Österreichs an das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) aktuell wieder an. Mit rund 5,82 Millionen Euro (6,9 Mio. US-Dollar) lag der Betrag 2020 bereits Mitte September über den Gesamtjahressummen von 2018 (3,6 Mio. US-Dollar) und 2019 (knapp 4 Mio. US-Dollar), wie aus der UNHCR-Statistik hervorgeht.

Die türkis-grüne Regierung hatte am Wochenende im Zuge der Debatte um "Hilfe vor Ort" nach der Brandkatastrophe in Moria neben der Verdopplung des Auslandskatastrophenfonds (AKF) auch eine Vervierfachung der Basisförderung für das UNHCR angekündigt. Derzeit beläuft sich der Basisbeitrag laut UNHCR in Wien auf rund 550.000 Euro jährlich.

In einer Stellungnahme für die APA begrüßte die UNHCR-Vertretung in Wien die jüngsten Ankündigung der Bundesregierung. "Angesichts des österreichischen Potenzials" hoffte Christoph Pinter, Leiter des Wien-Büros, aber auch, dass diese Aufstockung "ein erster Schritt" für einen "langfristig verstärkten Einsatz" in Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit (EZA) ist.

Die neuen Gelder könne das Flüchtlingshochkommissariat "rasch und flexibel in neu entstehenden Notsituationen einsetzen, von denen es aktuell mehr denn je gibt" betonte Pinter. Die Flüchtlingszahlen außerhalb Europas sind momentan auf einem Rekordhoch, durch die Coronapandemie könnte die Situation noch verschärft werden. "Um Aufnahmeländer zu entlasten und für Geflüchtete langfristige Perspektiven zu schaffen, sind neben verstärkter Hilfe vor Ort ebenso Aufnahmeprogramme wie Resettlement (Umsiedelung, Anm.) oder Erleichterungen bei der Familienzusammenführung nötiger denn je", erinnerte er. Derzeit befinden sich 85 Prozent aller Geflüchteten in den ärmsten Ländern der Welt, die stark auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.

2018 und 2019 hatte Österreich die Mittel für das UNHCR stark gekürzt. 2017 lagen sie bei 9,4 Millionen US-Dollar, 2016 bei 6,9 Millionen US-Dollar. 2020 erhielt die UNO-Organisation bisher knapp sieben Mio. US-Dollar (inklusive Basisförderung). Im internationalen Vergleich ist der Betrag trotzdem sehr bescheiden. Deutschland hat rund 335 Millionen Euro an UNHCR gespendet, Irland steht bei etwas mehr als 17 Millionen Euro, Dänemark beispielsweise bei 86 Millionen Euro und Schweden mehr als 90 Millionen Euro.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach einem Einbruch in den vergangenen beiden Jahren steigen die Zahlungen Österreichs an das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) aktuell wieder an.
  • Mit rund 5,82 Millionen Euro lag der Betrag 2020 bereits Mitte September über den Gesamtjahressummen von 2018 und 2019, wie aus der UNHCR-Statistik hervorgeht.
  • 2017 lagen sie bei 9,4 Millionen US-Dollar, 2016 bei 6,9 Millionen US-Dollar.