"Österreichplan": Nehammer spielt "Klaviatur der Kommunikation"

Bei PULS 24 "Wild Umstritten" diskutierten Johanna Hager, Ralf-Wolfgang Lothert und Alfons Haider über den "Österreichplan", mit dem die ÖVP ins Wahljahr starten will. Erste Details sickerten durch. Das Vorgehen erinnert Hager an Karl Nehammers Vor-Vorgänger Sebastian Kurz. Alfons Haider sieht sich ans Theater erinnert.

Der Termin für die Nationalratswahl steht noch nicht fest, die Linie, die die ÖVP fahren will, wird dennoch schon Stück für Stück verbreitet. Die ÖVP hat einen "Österreichplan". Präsentieren wird ihn der Kanzler am Freitag in Wels. 

Versprochen wird ein "Programm für die fünf Millionen" - und der sieht unter anderem Steuersenkungen vor, wie am Montag schon bekanntgemacht wurde. Wie die "Krone" am Montag berichtete, sollen auch Überstunden zur Gänze von der Steuer befreit werden. Im Laufe der Woche werden wohl noch weitere Details vorab an die Öffentlichkeit gelangen. 

Johanna Hager, stellvertretende Leiterin der Innenpolitik beim "Kurier", sieht sich hier an Sebastian Kurz erinnert. Auch dieser habe Themen gezielt schon vorab in Häppchen serviert, um "die Themenführerschaft über die Woche zu behalten".

Hier werde "die Klaviatur der Kommunikation gespielt", damit man "eine Flughöhe erreicht, dass ein dramaturgischer Bogen gespant wird". So werde am Dienstag auch Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) Maßnahmen für mehr Vollzeitarbeit präsentieren. 

"Wie im Theater"

Das Problem an dieser Vorgangsweise sei laut Hager, dass man sich die Fallhöhe selbst mache. Die Erwartungshaltung für Freitag gehe in Richtung "fulminanter Redewahnsinn". Nehammer müsse die rund 3.500 Sympathisant:innen in Wels "rocken" wie Sebastian Kurz damals die Wiener Stadthalle. 

Alfons Haider, Moderator und Generalintendant bei den Seefestspielen Mörbisch, erinnert die Taktik der ÖVP ans Theater. Die Veranstaltung am Freitag werde angeteasert. Zuerst eine Vorproduktion, die ein "bisserl geheim ist", dann gebe es ein Foto, dann werde ein Teil des Bühnenbilds veröffentlicht. Das helfe aber alles nicht, "wenn dann die Hauptdarsteller schlecht sind oder die Stimmung im Publikum schlecht ist". "Das ist natürlich die Gefahr auch hier", so Haider. 

Kommunikationsmanager Ralf-Wolfgang Lothert hingegen meint, dass die ÖVP einen "großen Bogen" spannen wolle und wichtige Themen ansprechen will. Außerdem wolle man sich vom Koalitionspartner abgrenzen, mit dem man sonst Kompromisse präsentieren müsse. 

ribbon Zusammenfassung
  • Bei PULS 24 Wild Umstritten diskutierten Johanna Hager, Ralf-Wolfgang Lothert und Alfons Haider über den "Österreichplan", mit dem die ÖVP ins Wahljahr starten will.
  • Erste Details sickerten durch. Versprochen wird ein "Programm für die fünf Millionen" - und der sieht unter anderem Steuersenkungen vor, wie am Montag schon bekanntgemacht wurde.
  • Das Vorgehen erinnert Hager an Karl Nehammers Vor-Vorgänger Sebastian Kurz. Alfons Haider sieht sich ans Theater erinnert.