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Österreich unterstützt Ukraine nach Zerstörung von Staudamm

Österreich unterstützt die Ukraine nach der verheerenden Zerstörung des Kachowka-Staudamms und der daraus folgenden Überflutung großer Teile der Region mit Spezialgerät. "Diese Hilfslieferungen sind ein Zeichen der Solidarität Österreichs mit der Ukraine. Ich danke vor allem den Landesfeuerwehrverbänden und der Wiener Berufsfeuerwehr, die diese dringend benötigten Geräte und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt haben", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gegenüber der APA.

Mit Unterstützung der Landesfeuerwehrverbände Oberösterreich, Salzburg und Steiermark sowie der Wiener Berufsfeuerwehr würden 79 teils elektrische, teils motorbetriebene Tauch- bzw. Schmutzwasserpumpen, 144 Druckschläuche und 36 IBC-Container (je 1.000 Liter) für den Trinkwassertransport bereitgestellt, so das Innenministerium. Außerdem würden sieben Schlauchboote mit Außenbordmotor, ein Aluminium-Rettungsboot mit Jetantrieb, zwei mobile Überschwemmungsbarrieren "megasecur" sowie 24.000 Sandsäcke in die Ukraine geliefert.

Die über den EU-Zivilschutzmechanismus angebotenen Hilfsgüter seien bereits von der Ukraine akzeptiert worden, hieß es aus dem Innenministerium (BMI) weiters. Der Transport in die Ukraine soll nach derzeitiger Planung schrittweise ab Mittwoch erfolgen.

Auch das Österreichische Rote Kreuz ist vor Ort und bittet um Unterstützung. Der Kachowka-Stausee "versorgt wichtige Industriestädte wie Kryvyi Rih, Marhanets, Nikopol und Pokrov, in denen fast 700.000 Menschen leben, mit Wasser, einschließlich Trinkwasser", schildert Rotkreuz-Einsatzleiter Jürgen Högl die Lage vor Ort. "Auch wenn der Wasserspiegel zur Normalität zurückkehren wird, müssen wir mit einer sehr hohen Wasserverschmutzung und möglichen Gesundheitsgefahren rechnen". Daher werde sich das Rote Kreuz mit seiner "Expertise in Sachen Wasseraufbereitung einbringen", kündigte Högl an.

Die österreichische NGO Hilfswerk International schätzt die Zahl der Menschen, die aufgrund der großräumigen Überflutungen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser hätten, auf 100.000 bis 200.000 Menschen. Nun hätten erste Trinkwasserlieferungen den Rayon Nikopol erreicht. "Die ersten Trinkwasser-LKWs mit je 25.000 Liter sind angekommen. Weitere 150.000 Liter Trinkwasser werden ab sofort Tag für Tag zur Verfügung gestellt; solange es nötig ist. Damit können wir mindestens 10.000 Menschen in Nikopol mit lebensnotwendigem Trinkwasser versorgen", berichtete Oleksii Zaitsev, Leiter beim Hilfswerk International Ukraine.

Die Wiener Berufsfeuerwehr leistet einem internationalen Hilfsansuchen der Ukraine Folge und liefert - über den von BMI abgewickelten EU-Hilfsmechanismus - 50 Pumpen, zehn Stromgeneratoren, neun Boote bzw. Außenbordmotoren, 1.000-Liter-Trinkwasserbehälter und persönliche Schutzausrüstung für Feuerwehrleute (Gummistiefel, Wathosen etc.). Das Material wurde bereits für den Transport ins Krisengebiet vorbereitet und wird so schnell wie möglich in die Ukraine geliefert, hieß es dazu in einer Aussendung des Wiener Stadtrats Peter Hanke.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreich unterstützt die Ukraine nach der verheerenden Zerstörung des Kachowka-Staudamms und der daraus folgenden Überflutung großer Teile der Region mit Spezialgerät.
  • Auch das Österreichische Rote Kreuz ist vor Ort und bittet um Unterstützung.
  • Die österreichische NGO Hilfswerk International schätzt die Zahl der Menschen, die aufgrund der großräumigen Überflutungen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser hätten, auf 100.000 bis 200.000 Menschen.