Österreich-Umfrage: Eigenständiger gegenüber USA sein
Ein weiteres Fünftel geht davon aus, dass es keine nennenswerten Auswirkungen geben wird. Nur 32 Prozent der insgesamt 1.000 Befragten sprechen sich für Kompromisse mit Trump aus, darunter besonders häufig Anhänger der FPÖ (50 Prozent).
Auf die Frage, ob man sich vorstellen könnte, aus Protest gegen Trumps Handels- und Zollpolitik keine US-amerikanischen Produkte mehr zu kaufen, antworteten 71 Prozent der Befragten zustimmend (davon 39 Prozent mit "Ja, auf jeden Fall" und 32 Prozent mit "eher Ja"). 20 Prozent schließen einen solchen Schritt jedoch aus. Interessantes Detail: Unter den FPÖ-Wählerinnen und Wählern lehnen nur 38 Prozent einen Boykott von US-Produkten ab.
Was digitale Dienste aus den USA betrifft, zeigt sich ein anderes Bild: So würden bestenfalls 45 Prozent der Befragten auf Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, WhatsApp oder X verzichten. Für 47 Prozent ist es denkbar, nicht mehr bei Online-Shopping-Plattformen wie Amazon oder eBay einzukaufen. 53 Prozent geben an, ohne Streamingdienste wie Netflix oder Spotify auskommen zu können. Am wenigsten schmerzlich wäre laut der Umfrage der Wegfall von KI-Anwendungen wie ChatGPT oder Alexa: Zwei Drittel der Befragten halten diese Technologien für entbehrlich. Bei all diesen Angeboten zeigt sich ein klarer Generationenunterschied - je jünger die Befragten, desto geringer die Bereitschaft zum Verzicht. Eine Urlaubsreise in die USA (während Trumps Amtszeit) kommt aktuell für 60 Prozent der Bevölkerung nicht in Frage, nur ein Drittel wäre dazu bereit.
Zusammenfassung
- 60 Prozent der Österreicher wünschen sich mehr Unabhängigkeit der EU von den USA, während 55 Prozent Trumps Präsidentschaft als Gefahr für Europa sehen.
- 71 Prozent der Befragten würden aus Protest gegen Trumps Handels- und Zollpolitik keine US-Produkte mehr kaufen, während 60 Prozent eine Urlaubsreise in die USA ausschließen.
- Nur 32 Prozent der Befragten, darunter besonders häufig FPÖ-Anhänger, sind für Kompromisse mit Trump offen.