Kurz vor Nawalnys Tod: Brisanter Geheimdienst-Besuch
Offiziellen Angaben zufolge habe sich Nawalny am Freitag nach einem Gang im Freien "unwohl" gefühlt und sei zusammengebrochen. An dieser Version gibt es jedoch massive Zweifel, westliche Politiker machen die russische Führung unter Wladimir Putin für den Tod seines einst größten Kritikers verantwortlich.
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Nun enthüllten Medienberichte, dass der russische Geheimdienst FSB dem Straflager im nördlichen Sibirien nur zwei Tage vor Nawalnys Tod einen Besuch abgestattet hatte. Demnach sollen sie dort einige der Überwachungskameras und Abhörgeräte abgeschaltet und demontiert haben, schrieb etwa die "Bild".
Der FSB-Besuch soll in einem Bericht der örtlichen Zweigstelle des Bundesstrafvollzugsdienstes (FSIN) erwähnt worden sein.
Wie schnell die Todesmeldung um die Welt ging
Doch nicht nur der Geheimdienst-Besuch wirft Zweifel auf. Die Todesmeldung gelang in einer erstaunlichen Geschwindigkeit an die Öffentlichkeit. Das könnte auch darauf hindeuten, dass Nawalny wohl schon früher starb als offiziell angegeben.
Eine Menschenrechtsgruppe veröffentlichte eine Zeitabfolge, was in den Minuten nach seinem Tod geschah.
- Es dauerte nur zwei Minuten (14.17 Ortszeit), ehe die Gefängnisbehörde eine Pressemitteilung veröffentlichte. Diese scheint daher längst vorbereitet zu sein.
- Nur vier Minuten später behauptete ein staatlich kontrollierter Telegram-Kanal, die Todesursache sei ein Blutgerinnsel gewesen.
- Und nur sieben Minuten später sprach Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in den ersten Medien über Nawalnys Tod.
"Putin hat meinen Ehemann umgebracht"
Zusammenfassung
- Nach dem Tod von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny in einem russischen Straflager sorgen verdächtige Ereignisse rund um den Todeszeitpunkt Nawalnys für weitere Zweifel an der Version des Kremls.
- Offiziellen Angaben zufolge habe sich Nawalny am Freitag nach einem Gang im Freien "unwohl" gefühlt und sei zusammengebrochen. An dieser Version gibt es jedoch massive Zweifel.
- Nun enthüllten Medienberichte, dass der russische Geheimdienst FSB dem Straflager im nördlichen Sibirien nur zwei Tage vor Nawalnys Tod einen Besuch abgestattet hatte.
- Auch die Todesmeldung gelang in einer erstaunlichen Geschwindigkeit an die Öffentlichkeit.