Nawalny-Begräbnis: Kreml-Einfluss und Angst vor Gewalt
Der Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny vor rund zwei Wochen hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Rund um die Todesursachen herrscht bisher keine Klarheit.
Am Freitag soll in Moskau das öffentliche Begräbnis des Oppositionellen begangen werden. Er soll an einem Friedhof am Rande der Stadt beigesetzt werden. Das Begräbnis beginnt um 14.00 Uhr (12.00 Uhr MEZ).
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Polizei-Aufgebot für Kirche und Friedhof
Vor der Kirche, in der das Begräbnis stattfinden soll, sowie am Friedhof wurden Metallgitter weiträumig aufgestellt, Dutzende Einsatzfahrzeuge mit Uniformierten bezogen schon in der Früh Stellung, Uniformierte überprüften Dokumente und persönliche Gegenstände von Passanten, wie russische Medien meldeten.
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Auch das Auch das mobile Internet sei runtergeregelt worden. An der Kirche hing den Berichten zufolge eine Aufforderung, nicht zu filmen oder zu fotografieren. sei runtergeregelt worden. An der Kirche hing den Berichten zufolge eine Aufforderung, nicht zu filmen oder zu fotografieren.
Friedhof und Zeitpunkt von Kreml unterbunden
Nach russisch-orthodoxer Tradition ist es eigentlich üblich, Verstorbene nach drei Tagen zu beerdigen. Nawalnys Tod liegt nun aber schon 14 Tage zurück.
Die Familie von Nawalny hätte den 47-Jährigen am Trojekurow-Friedhof beisetzen wollen, da dort auch andere Putin-Kritiker beerdigt wurden. Doch der Wunsch der Familie wurde abgelehnt.
Nawalny-Gedenken in Bildern:
Angst vor Gewalt und Festnahmen
Schon bei den zahlreichen Gedenken an den Oppositionsführer wurde von Gewalt und Festnahmen berichtet. Die Witwe des Kreml-Kritikers, Julija Nawalnaja, hatte im Vorfeld Sorge um Repression geäußert.
Auch die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, hätte an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen wollen. Ihr wurde aber das Visum verweigert. Sie plant daher um 12.00 Uhr ein Gedenken an der russischen Botschaft in Wien.
Österreichs Botschafter in Moskau, Werner Almhofer, wird nach Angaben des Außenministeriums die Republik beim Begräbnis vertreten.
Weiter Infos im Video:
Zusammenfassung
- Am Freitag wird der russische Oppositionelle Alexej Nawalny in Moskau beigesetzt. Doch auch selbst im Tod hat er keine Freiheit.
- Die Suche nach einem Friedhof sowie einem Ort für die Trauerfeier wurden vom Kreml beeinflusst.
- Besorgnis gibt es über mögliche Festnahmen oder Gewalt.
- Schon jetzt steht fest: das Begräbnis des Oppositionsführers wird ein hochpolitisches Ereignis.