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Mindestens 120 Österreich in der Ukraine

In der Ukraine halten sich derzeit laut Außenministeriums mindestens 120 Österreicher auf. Diese hätten sich beim Außenministerium registriert, teilte eine Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage mit.

Es wird erwartet, dass sich im Laufe des Tages weitere Österreicher bei der Botschaft in Kiew melden. Alle Österreicher werden vom Außenministerium aufgerufen, dringend das Land zu verlassen. Eine Evakuierung gibt es derzeit nicht. Das Kernteam der Botschaft bleibt vorerst in Kiew.

Keine Evakuierung

Eine Evakuierung der Österreicher aus der Ukraine gebe es derzeit nicht, weil eine selbstständige Ausreise möglich sei, hieß es aus dem Außenministerium. Die Botschaft und das Krisenteam vor Ort unterstütze die Österreicher aber bei der Ausreise. Pläne für alle Szenarien gebe es, wurde betont. Beim Großteil der Österreicher in der Ukraine handle es sich nicht um Reisende, sondern um Auslandsösterreicher, die dauerhaft in der Ukraine lebten.

Das Außenministerium hatte am Donnerstag die Reisewarnung vom Osten des Landes auf die gesamte Ukraine ausgedehnt. "Vor allen Reisen in die Ukraine wird aufgrund der unvorhersehbaren Sicherheitssituation eindringlich gewarnt. Es wird dringend geraten, die Ukraine unverzüglich zu verlassen", appellierte das Außenministerium auf seiner Homepage.

Botschaftspersonal bleibt vor Ort

Während Länder wie Norwegen und Schweden ihr Botschaftspersonal in der Ukraine vorübergehend von der Hauptstadt Kiew nach Lwiw im Westen des Landes verlegt haben oder wie Dänemark die Botschaft überhaupt geschlossen haben, bleibt das wichtigste Personal der österreichischen Botschaft vorerst in Kiew vor Ort. "Das Kernteam der Botschaft und das Krisenteam bleiben an der Botschaft in Kiew", so das Außenministerium. "Eine Handvoll Mitarbeiter der Botschaft" wurde mit ihren Angehörigen nach Mukatschewo im Westen des Landes verlegt, hieß es. Rund ein Dutzend Auslandsösterreicher hätten sich dem Konvoi angeschlossen.

Norwegen und Schweden teilten am Donnerstag laut Nachrichtenagentur dpa mit, ihr Personal nach Lwiw zu verlegen. Die norwegische Botschaft werde von Lwiw aus im Einsatz sein, aber nur sehr begrenzte Kapazitäten haben, um norwegischen Bürgern in der Ukraine beistehen zu können, teilte Außenministerin Anniken Huitfeldt am Donnerstagmorgen mit. Ihre schwedische Amtskollegin Ann Linde schrieb auf Twitter, Schweden habe alle diplomatischen Mitarbeiter am späten Mittwochabend nach Lwiw verlegt, von wo aus der Botschaftsbetrieb weitergeführt werde.

Dänemark hat seine Botschaft in Kiew aus Sicherheitsgründen geschlossen, wie das Außenministerium in der Früh auf seiner Webseite schrieb. Es gebe Berichte über Explosionen und Raketenangriffe im Norden, Osten und Süden der Ukraine, der ukrainische Luftraum sei geschlossen.

ribbon Zusammenfassung
  • Diese hätten sich beim Außenministerium registriert, teilte eine Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage mit.
  • Es wird erwartet, dass sich im Laufe des Tages weitere Österreicher bei der Botschaft in Kiew melden.
  • Das Außenministerium hatte am Donnerstag die Reisewarnung vom Osten des Landes auf die gesamte Ukraine ausgedehnt.
  • Norwegen und Schweden teilten am Donnerstag laut Nachrichtenagentur dpa mit, ihr Personal nach Lwiw zu verlegen.