APA/APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Mehr als 33 Millionen Nigerianer von Hunger bedroht

In Nigeria drohen im kommenden Jahr laut einem von mehreren internationalen Organisationen verfassten Gutachten deutlich mehr Menschen als bisher Hunger zu leiden. 2025 könnten in 26 der insgesamt 36 nigerianischen Bundesstaaten 33,1 Millionen Menschen von "akuter Ernährungsunsicherheit" betroffen sein, heißt es in einem am Freitag verbreiteten Bericht, der von mehreren UN-Organisationen, staatlichen Vertretern Nigerias und Nichtregierungsorganisationen verfasst wurde.

Wie das Welternährungsprogramm (WFP) erklärte, droht rund 5,4 Millionen Kindern und 800.000 schwangeren oder stillenden Frauen in Nigeria akute Mangelernährung oder gar Auszehrung. Darunter seien 1,8 Millionen Kinder, denen schwere akute Mangelernährung drohe.

Insbesondere den Nordosten Nigerias plagt seit 2009 die Gewalt islamistischer Gruppen und Krimineller. Durch Klimawandel und Entwaldung hat in der Region zudem die Dürre zugenommen. Im Zentrum Nigerias lösten im Oktober schwere Regenfälle massive Überschwemmungen aus, von denen nach Zahlen der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) 1,6 Millionen Hektar Ackerland betroffen waren.

Zur Lebensmittelunsicherheit im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas tragen zudem massive wirtschaftliche Probleme bei: Die nationale Währung, der Naira, verlor zuletzt massiv an Wert, was Lebensmittelimporte stark verteuerte. Im Jahr 2023 schaffte Nigerias Präsident Bola Tinubu seit Jahrzehnten bestehende Subventionen auf Treibstoffe ab, was den Transport von Lebensmittel und somit deren Preis weiter steigen ließ.

ribbon Zusammenfassung
  • Laut einem Bericht könnten im Jahr 2025 in Nigeria 33,1 Millionen Menschen in 26 Bundesstaaten von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sein.
  • 5,4 Millionen Kinder und 800.000 schwangere oder stillende Frauen in Nigeria sind von akuter Mangelernährung bedroht, darunter 1,8 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung.
  • Massive wirtschaftliche Probleme, wie der Wertverlust des Naira und die Abschaffung von Treibstoffsubventionen, haben die Lebensmittelpreise stark erhöht.