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Malis Junta beendet Friedensabkommen mit Rebellen

Malis Militärjunta hat am Donnerstag ein Friedensabkommen mit den Tuareg-Rebellen aus dem Jahr 2015 aufgekündigt. In einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung teilten die Militärbehörden mit, es sei nicht mehr möglich, das Abkommen fortzusetzen, da andere Unterzeichner sich nicht an ihre Verpflichtungen hielten und der Hauptvermittler Algerien feindselige Handlungen begangen habe.

Infolgedessen sei das von den Vereinten Nationen (UN) vermittelte sogenannte Algier-Abkommen nicht mehr haltbar. Die Regierung verkünde das Ende des Abkommens mit sofortiger Wirkung, hieß es in der Erklärung weiter.

Die CMA, eine Allianz von Rebellengruppen, die von Malis halbnomadischem Tuareg-Volk gebildet wurde, sagte, sie sei von der Entscheidung nicht überrascht. "Wir haben damit gerechnet, seitdem sie Wagner ins Land geholt, die MINUSMA (die UN-Friedenstruppe) verjagt und mit Angriffen auf unsere Stellungen vor Ort begonnen haben", sagte CMA-Sprecher Elmaouloud Ramadane. Die Spannungen zwischen Malis Militärjunta und den Separatisten im Norden des Landes waren wieder aufgeflammt, nachdem das Militär seine Macht mit zwei Staatsstreichen in den Jahren 2020 und 2021 weiter festigte, sich mit der russischen Wagner-Gruppe zusammentat und die französischen Streitkräfte sowie die UN-Friedenstruppen vertrieb.

Das Volk der Tuareg unterzeichnete 2015 ein Friedensabkommen mit der Militär-Regierung in Bamako, doch militante Gruppen, die mit Al-Qaida und dem Islamischen Staat in Verbindung stehen, haben seitdem bei Aufständen, die sich auch auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausgeweitet haben, Tausende von Zivilisten getötet. Das Friedensabkommen mit den Tuareg geriet deswegen zunehmend unter Druck. Anfang Jänner mahnte der UN-Sicherheitsrat die Einhaltung des Friedensabkommens von 2015 an und forderte alle Parteien auf, den Dialog wieder aufzunehmen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Militärjunta in Mali hat das Friedensabkommen von 2015 mit den Tuareg-Rebellen aufgekündigt. Dies begründet sie mit dem Nichterfüllen von Verpflichtungen durch andere Unterzeichner und feindseligen Handlungen seitens Algeriens.
  • Die CMA, eine Allianz aus Rebellengruppen, zeigt sich nicht überrascht von der Entscheidung. Die Spannungen sind nach den beiden Staatsstreichen in den Jahren 2020 und 2021 erneut eskaliert.
  • Trotz des 2015 geschlossenen Friedensabkommens haben militante Gruppen, die Verbindungen zu Al-Qaida und dem Islamischen Staat aufweisen, bei Aufständen seitdem Tausende Zivilisten getötet.