Ludwig und Mückstein skeptisch gegenüber breiten Öffnungen
Kommen die bundesweit einheitlichen Öffnungen in Österreich? Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bleibt bei seinem Versprechen, Mitte Mai wieder alles zu öffnen. Angesichts teils sehr unterschiedlicher Entwicklungen bei den Infiziertenzahlen und einer generell nur langsamen Entspannung auf den Intensivstationen scheint dies zumindest ein wenig wackelig.
Deutlich skeptischer zeigen sich auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bei einem gemeinsamen Medientermin. Gemeinsam mahnten sie zur Vorsicht, was künftige Öffnungsschritte betrifft - auch wenn Mitte Mai das anvisierte Ziel für Öffnungen sei, wie Mückstein bekräftigte. Wie Wien bis dahin vorgehen wird, ist noch offen.
Mückstein warnt vor Euphorie
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat bei seiner Präsentation im Nationalrat betont, dass die Gesundheit bei ihm an erster Stelle steht.
"Auf Basis welcher Expertenmeinung?"
Er entnehme den Medien, dass es sehr konkrete Vorstellungen von Kanzler Kurz gebe, sagte Ludwig: "Ich werde darum dort nachfragen auf Basis welcher Expertenmeinung diese Vorgaben gemacht werden. Denn es scheinen neue Herausforderungen auf uns zuzukommen. Ich habe gehört, es gibt eine neue Mutation der Mutation." Nun sei zu klären, was dies für die weitere Entwicklung bedeute.
Gesundheitsminister Mückstein pflichtete bei: "Die Situation in Wien und in der Ostregion ist sehr ernst. Wir müssen schauen, dass wir mit den Zahlen runterkommen, alle gemeinsam." Noch sei es etwa zu früh über den "Grünen Pass" zu reden, weil es bis dahin noch einiges zu tun gebe, hielt der Neo-Ressortchef fest. Mit heutigem Stand, so fügte er hinzu, sei es jedoch der Plan, Mitte Mai Öffnungsschritte einzuleiten.
PULS 24 Reporterin Marie Salzmann spricht über die Öffnungspläne und den Grünen Pass
Öffnungskommission Ende der Woche
Fixiert ist zumindest, wann über das weitere Vorgehen entschieden wird. Ende der Woche wird die Öffnungskommission tagen, Ludwig wird dort als Ländervertreter ebenfalls teilnehmen. Anfang kommender Woche, also wohl Montag oder Dienstag, wird dann im Rathaus darüber beraten, wie nach dem Ende des Lockdowns in Wien weiter vorgegangen wird. Die strengen Maßnahmen, so ist es jedenfalls derzeit geplant, sollen in der Bundeshauptstadt bis 2. Mai dauern.
Bürgermeister Ludwig kündigte an, nächste Woche wieder mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich zu sprechen. Die Sicherheitsmaßnahmen in Wien scheinen gut zu funktionieren, zeigte er sich erfreut. Es gebe eine leicht sinkende Tendenz in den Spitälern: "Aber es ist noch nicht dort, wo ich das gerne haben möchte, das werden wir Anfang nächster Woche besprechen." Nach dem Gespräch werde er verkünden, wie es nach dem 2. Mai weitergeht.
In der Öffnungskommission sei er als Vertreter der Länder beigezogen. Er hoffe nicht, dass der Lockdown in Wien über den 2. Mai hinaus verlängert werde, betonte der Stadtchef. Aber es gebe eine Reihe von Fragen zu klären. Die Intensivstationen seien nach wie vor sehr gefordert. "Von daher ist eine Diskussion in den Medien, wann Diskotheken geöffnet werden, kontraproduktiv", befand er.
Zusammenfassung
- Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bleibt bei seinem Versprechen, Mitte Mai wieder alles zu öffnen. Deutlich skeptischer zeigen sich auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch.
- Gemeinsam mahnten sie zur Vorsicht, was künftige Öffnungsschritte betrifft - auch wenn Mitte Mai das anvisierte Ziel für Öffnungen sei, wie Mückstein bekräftigte. Wie Wien bis dahin vorgehen wird, ist noch offen.
- Er entnehme den Medien, dass es sehr konkrete Vorstellungen von Kanzler Kurz gebe, sagte Ludwig: "Ich werde darum dort nachfragen auf Basis welcher Expertenmeinung diese Vorgaben gemacht werden."
- "Es scheinen neue Herausforderungen auf uns zuzukommen. Ich habe gehört, es gibt eine neue Mutation der Mutation." Nun sei zu klären, was dies für die weitere Entwicklung bedeute.
- Gesundheitsminister Mückstein pflichtete bei: "Die Situation in Wien und in der Ostregion ist sehr ernst. Wir müssen schauen, dass wir mit den Zahlen runterkommen, alle gemeinsam."
- Noch sei es etwa zu früh über den "Grünen Pass" zu reden, weil es bis dahin noch einiges zu tun gebe, hielt der Neo-Ressortchef fest. Mit heutigem Stand, so fügte er hinzu, sei es jedoch der Plan, Mitte Mai Öffnungsschritte einzuleiten.